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Auction archive: Lot number 3230

BECKMANN, MAX

Estimate
CHF180,000 - CHF240,000
ca. US$180,842 - US$241,123
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 3230

BECKMANN, MAX

Estimate
CHF180,000 - CHF240,000
ca. US$180,842 - US$241,123
Price realised:
n. a.
Beschreibung:


BECKMANN, MAX (Leipzig 1884 - 1950 New York) Anemonen. 1932. Öl auf Leinwand. Verso mit der Bezeichnung (von Mathilde Quappi Beckmann): Anemonen painted by Max Beckmann 1932 / Quappi Beckmann New York. 35,5 x 24,5 cm. Provenienz: - Frida von Kaulbach (Mutter von Mathilde Quappi Beckmann), Ohlstadt. - Doris Mac Ferguson-Cooper geborene von Kaulbach (Schwester von Mathilde Quappi Beckmann). - Galerie Utermann, Dortmund. - Privatbesitz Deutschland. Literatur: - Inventarliste des Künstlers 1932, aufgeführt als "Anemonen". - Göpel, Erhard & Barbara (Hrsg.). Max Beckmann Katalog der Gemälde, Bern 1976, Bd. I, Kat.-Nr. 361, Bd. II, Tafel 124 (mit Abb.). "Wenn geistige, metaphysische, materielle oder immaterielle Gegebenheiten in mein Leben eintreten, kann ich sie nur durch den Vorgang des Malens festhalten. Das Sujet spielt keine Rolle, nur die Übersetzung des Sujets in die Abstraktion der Malfläche. Deshalb brauche ich kaum abstrakte Dinge - denn jeder Gegenstand ist schon unwirklich genug; so unwirklich, dass ich ihn nur durch das Malen wirklich machen kann." (Max Beckmann anlässlich der Eröffnung der 20th Century German Art Exhibition, 21. Juli 1938, New Burlington Galleries, London) Das Blumenstillleben "Anemonen" ist ein charismatisches Werk auf dem Höhepunkt von Max Beckmanns Ruhm in Deutschland. Im Laufe der 1920er-Jahre wachsen Anerkennung und Wertschätzung für ihn in Deutschland sowie im Ausland stetig. Nach seiner ersten Einzelausstellung 1926 in New York wird er 1928 u. a. durch eine umfangreiche Retrospektive in der Kunsthalle Mannheim geehrt. 1932, im Entstehungsjahr von "Anemonen", wird im Kronzprinzpalais in der Berliner Nationalgalerie ein eigener Saal mit 10 Gemälden von Max Beckmann feierlich eröffnet. Das Bild entsteht 1932, am Vorabend grosser politischer Umwälzungen in Deutschland. Den politischen Wechsel bekommt Beckmann persönlich und beruflich stark zu spüren, darum verlässt er Frankfurt und zieht nach Berlin. In der Münchner Ausstellung "Entartete Kunst" 1937 ist er einer der meist vertretenen Künstler. Nach der Eröffnung der gleichzeitig stattfindenden "Grossen Deutschen Kunstausstellung" emigriert Max Beckmann nach Amsterdam, nach Kriegsende in die USA. Obwohl eher klein im Format und vom Sujet her anscheinend arglos, so steckt im Bild "Anemonen" durch das intensive Ringen mit den malerischen Mitteln doch Beckmanns ganze Kraft, Energie und Individualität. Carla Schulz-Hoffmann hebt sehr trefflich die Bedeutung der Stillleben in Beckmanns Werk hervor: So kann "… ein Stillleben dieselbe Komplexität, denselben inhaltlichen Grundtenor und dieselbe Dichte besitzen wie eine Vielfigurenkomposition oder eines der radikalen Selbstbildnisse. Dies gilt nicht nur für grossformatige, sondern auch für objektiv unscheinbare, kleinere Werke." (in: Max Beckmann Kleine Stillleben, Berlin/München 2013, S. 27) Anders als in den farbenfrohen Stillleben der 20er-Jahre verdunkelt sich die Farbpalette in "Anemonen", es scheint, als würde sie die bevorstehenden Ereignisse vorwegnehmen. Der Duktus ist kraftvoll, die schwarzen Umrisslinien dominant, die Komposition durch die entgegenlaufenden und sich verschränkenden Elemente dynamisch: Leicht aus der Mitte versetzt, wirbeln die Blüten der Anemonen nach oben. Ein brauner Bogen, der die Bildmitte dominiert - vielleicht die Rückenlehne eines Stuhles -, schiebt sich zwischen das Hauptmotiv des Blumenstrausses und den Betrachter. Das einfache "Sosein" der dargestellten Gegenstände, der Duft der Blumen, ihre sinnliche Ausstrahlung und ein besonderer Farbenklang stehen im Zentrum des Bildes. Geheimnisvoll, betörend und zugleich beunruhigend durch die starken Farbkontraste wohnt dem Bild ein besonderer Zauber inne. Der Hintergrund, radikal in abstraktes Hell und Dunkel geteilt, ermöglicht keinen Ausblick, keinen Tiefenraum, bleibt undefiniert. Das Geschachtelte, Gedrängte, Gestapelte der Bildelemente verhindert einen sich erstreckenden Bildraum und symbolisiert zugleich die Enge der mens

Auction archive: Lot number 3230
Auction:
Datum:
4 Dec 2015
Auction house:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Switzerland
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:


BECKMANN, MAX (Leipzig 1884 - 1950 New York) Anemonen. 1932. Öl auf Leinwand. Verso mit der Bezeichnung (von Mathilde Quappi Beckmann): Anemonen painted by Max Beckmann 1932 / Quappi Beckmann New York. 35,5 x 24,5 cm. Provenienz: - Frida von Kaulbach (Mutter von Mathilde Quappi Beckmann), Ohlstadt. - Doris Mac Ferguson-Cooper geborene von Kaulbach (Schwester von Mathilde Quappi Beckmann). - Galerie Utermann, Dortmund. - Privatbesitz Deutschland. Literatur: - Inventarliste des Künstlers 1932, aufgeführt als "Anemonen". - Göpel, Erhard & Barbara (Hrsg.). Max Beckmann Katalog der Gemälde, Bern 1976, Bd. I, Kat.-Nr. 361, Bd. II, Tafel 124 (mit Abb.). "Wenn geistige, metaphysische, materielle oder immaterielle Gegebenheiten in mein Leben eintreten, kann ich sie nur durch den Vorgang des Malens festhalten. Das Sujet spielt keine Rolle, nur die Übersetzung des Sujets in die Abstraktion der Malfläche. Deshalb brauche ich kaum abstrakte Dinge - denn jeder Gegenstand ist schon unwirklich genug; so unwirklich, dass ich ihn nur durch das Malen wirklich machen kann." (Max Beckmann anlässlich der Eröffnung der 20th Century German Art Exhibition, 21. Juli 1938, New Burlington Galleries, London) Das Blumenstillleben "Anemonen" ist ein charismatisches Werk auf dem Höhepunkt von Max Beckmanns Ruhm in Deutschland. Im Laufe der 1920er-Jahre wachsen Anerkennung und Wertschätzung für ihn in Deutschland sowie im Ausland stetig. Nach seiner ersten Einzelausstellung 1926 in New York wird er 1928 u. a. durch eine umfangreiche Retrospektive in der Kunsthalle Mannheim geehrt. 1932, im Entstehungsjahr von "Anemonen", wird im Kronzprinzpalais in der Berliner Nationalgalerie ein eigener Saal mit 10 Gemälden von Max Beckmann feierlich eröffnet. Das Bild entsteht 1932, am Vorabend grosser politischer Umwälzungen in Deutschland. Den politischen Wechsel bekommt Beckmann persönlich und beruflich stark zu spüren, darum verlässt er Frankfurt und zieht nach Berlin. In der Münchner Ausstellung "Entartete Kunst" 1937 ist er einer der meist vertretenen Künstler. Nach der Eröffnung der gleichzeitig stattfindenden "Grossen Deutschen Kunstausstellung" emigriert Max Beckmann nach Amsterdam, nach Kriegsende in die USA. Obwohl eher klein im Format und vom Sujet her anscheinend arglos, so steckt im Bild "Anemonen" durch das intensive Ringen mit den malerischen Mitteln doch Beckmanns ganze Kraft, Energie und Individualität. Carla Schulz-Hoffmann hebt sehr trefflich die Bedeutung der Stillleben in Beckmanns Werk hervor: So kann "… ein Stillleben dieselbe Komplexität, denselben inhaltlichen Grundtenor und dieselbe Dichte besitzen wie eine Vielfigurenkomposition oder eines der radikalen Selbstbildnisse. Dies gilt nicht nur für grossformatige, sondern auch für objektiv unscheinbare, kleinere Werke." (in: Max Beckmann Kleine Stillleben, Berlin/München 2013, S. 27) Anders als in den farbenfrohen Stillleben der 20er-Jahre verdunkelt sich die Farbpalette in "Anemonen", es scheint, als würde sie die bevorstehenden Ereignisse vorwegnehmen. Der Duktus ist kraftvoll, die schwarzen Umrisslinien dominant, die Komposition durch die entgegenlaufenden und sich verschränkenden Elemente dynamisch: Leicht aus der Mitte versetzt, wirbeln die Blüten der Anemonen nach oben. Ein brauner Bogen, der die Bildmitte dominiert - vielleicht die Rückenlehne eines Stuhles -, schiebt sich zwischen das Hauptmotiv des Blumenstrausses und den Betrachter. Das einfache "Sosein" der dargestellten Gegenstände, der Duft der Blumen, ihre sinnliche Ausstrahlung und ein besonderer Farbenklang stehen im Zentrum des Bildes. Geheimnisvoll, betörend und zugleich beunruhigend durch die starken Farbkontraste wohnt dem Bild ein besonderer Zauber inne. Der Hintergrund, radikal in abstraktes Hell und Dunkel geteilt, ermöglicht keinen Ausblick, keinen Tiefenraum, bleibt undefiniert. Das Geschachtelte, Gedrängte, Gestapelte der Bildelemente verhindert einen sich erstreckenden Bildraum und symbolisiert zugleich die Enge der mens

Auction archive: Lot number 3230
Auction:
Datum:
4 Dec 2015
Auction house:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Switzerland
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
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