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Auction archive: Lot number 2328

Klaproth, Martin Heinrich Albumblatt 1769 in einem Apotheker-Stammbuch

Estimate
€1,200
ca. US$1,323
Price realised:
€1,700
ca. US$1,874
Auction archive: Lot number 2328

Klaproth, Martin Heinrich Albumblatt 1769 in einem Apotheker-Stammbuch

Estimate
€1,200
ca. US$1,323
Price realised:
€1,700
ca. US$1,874
Beschreibung:

65 deutsche Apotheker um 1770 Klaproth, Martin Heinrich, Apotheker und Chemiker in Berlin, einer der bedeutendsten deutschen Chemiker des 18. Jhdts, entdeckte die Elemente Uran, Zirconium und Cer und verifizierte die Entdeckung von Titan, Strontium und Tellur; als Nachfolger Achards zum Chemiker der Akademie der Wissenschaften berufen, ab 1810 auch Professor an der Berliner Universität (1743-1817). Eigh. Albumblatt m. U. "Martin Heinrich Klaproth aus Wernigerode". Berlin 26.VIII.1769. - In: Stammbuch des Pharmaziestudenten Johann Christoph Wirsing. 1768-1772. Sechszeiliger, etwas anzüglicher Vers, der nicht für jede Gesellschaft geeignet war: "Der Brunn, den dort die Griechen hatten, / Verhalf durch seine Wunderkraft / Gleich wieder zu der Jungfernschaft, / Sobald sie sich darinnen badten. / O! wäre der Brunn noch auf Erden, / Ich wolt ein reicher Bader werden." - Dem Pharmazeuten und Chemiker Klaproth, der in Berlin zuerst die Rosesche Apotheke "Zum weißen Schwan", später die Bären-Apotheke leitete, gelang eine Vielzahl von wichtigen Entdeckungen auf dem Gebiet der Metallanalyse. Auf Empfehlung Alexander von Humboldts erhielt er die erste Professur für Chemie an der neugegründeten Berliner Universität. Seine große Mineraliensammlung bewahrt heute das Museum für Naturkunde in Berlin. - Klaproths Albumblatt befindet sich im Liber Amicorum des wohl aus Hamburg stammenden Pharmaziestudenten Johann Christoph Wirsing, der sich auf den ersten beiden Blättern in französischer Sprache vorstellt. Das Album enthält 48 Bl., von denen 66 S. beschriftet sind: Brauner Halblederband d. Z. (berieben) mit floraler Rückenvergoldung und goldgepr. Leisten mit Eckfleurons auf beiden Deckeln sowie dem goldgepr. Aufdruck "I. C. W. 1768" auf dem Vorderdeckel. Goldschnitt und marmorierte Vorsätze. - Die Eintragungen stammen nahezu ausschließlich von Kommilitonen Wirsings, also von angehenden Apothekern und Ärzten. Wirsing studierte von Okt. 1768 bis März 1769 in Hamburg; dann wandte er sich nach Berlin, um am dortigen Collegium medico-chirurgicum für zweieinhalb Jahre seine Ausbildung fortzusetzen. Ab September 1771 folgen nur noch wenige Eintragungen, u. a. aus Schweinfurt und Frankfurt a. M. Durch den ganz fachbezogenen Charakter des Stammbuchs sind hier etwa 65 deutsche Apotheker um 1770 mit Beiträgen vertreten, darunter nicht nur Klaproth als prominentester, sondern auch diverse andere Persönlichkeiten, die zumindest lokale Bedeutung erlangten. So z. B. der wohlhabende Frankfurter Apotheker Peter Salzwedel (1752-1815), Inhaber der Frankfurter "Schwanen-Apotheke" (Ecke Römerberg/ Neue Kräme), der im Jahre 1800 das Grundstück Schaumainkai 15 erwarb und sich dort eine repräsentative Villa errichtete. Hier trug er ein vielgerühmtes Naturalienkabinett zusammen, das auch Goethe besuchte. 1851 kaufte der Frankfurter Bankier Georg Friedrich Metzler die Salzwedelsche Villa, die fortan ein nobler Besitz des Bankhauses Metzler blieb, bis sie als "Historische Villa Metzler" zum heutigen Museum für Angewandte Kunst wurde. Salzwedel trägt sich in unserem Stammbuch am 30. August 1771 in Berlin ein. - Gleichfalls 1771 ist die Berliner Eintragung von Gottlob Noltenius datiert, dem späteren Schweinfurter Ratsapotheker und Ratsherrn. - Außer Klaproth sind auch andere Berliner Apotheker vertreten, so Johann Friedrich Lohse, später Inhaber der Apotheke "Zum roten Adler" in der Roßstr. 26, oder Justus Philipp Jüngken, Besitzer der Apotheke am Molkenmarkt, später in der Oranienburger Straße. Überhaupt ist Berlin mit 45 Beiträgen weitaus am meisten vertreten. - Einige Lücken in der Paginierung, lose Blätter und das Fehlen von Abbildungen lassen darauf schließen, daß vermutlich einst Blätter mit Zeichnungen aus dem Album entfernt worden sind. - Dennoch durch die große Zahl deutscher Pharmazeuten des 18. Jahrhunderts und das sehr seltene Albumblatt von Martin Heinrich Klaproth ein Stammbuch von besonderem historischen Wert.

Auction archive: Lot number 2328
Auction:
Datum:
14 Oct 2016
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

65 deutsche Apotheker um 1770 Klaproth, Martin Heinrich, Apotheker und Chemiker in Berlin, einer der bedeutendsten deutschen Chemiker des 18. Jhdts, entdeckte die Elemente Uran, Zirconium und Cer und verifizierte die Entdeckung von Titan, Strontium und Tellur; als Nachfolger Achards zum Chemiker der Akademie der Wissenschaften berufen, ab 1810 auch Professor an der Berliner Universität (1743-1817). Eigh. Albumblatt m. U. "Martin Heinrich Klaproth aus Wernigerode". Berlin 26.VIII.1769. - In: Stammbuch des Pharmaziestudenten Johann Christoph Wirsing. 1768-1772. Sechszeiliger, etwas anzüglicher Vers, der nicht für jede Gesellschaft geeignet war: "Der Brunn, den dort die Griechen hatten, / Verhalf durch seine Wunderkraft / Gleich wieder zu der Jungfernschaft, / Sobald sie sich darinnen badten. / O! wäre der Brunn noch auf Erden, / Ich wolt ein reicher Bader werden." - Dem Pharmazeuten und Chemiker Klaproth, der in Berlin zuerst die Rosesche Apotheke "Zum weißen Schwan", später die Bären-Apotheke leitete, gelang eine Vielzahl von wichtigen Entdeckungen auf dem Gebiet der Metallanalyse. Auf Empfehlung Alexander von Humboldts erhielt er die erste Professur für Chemie an der neugegründeten Berliner Universität. Seine große Mineraliensammlung bewahrt heute das Museum für Naturkunde in Berlin. - Klaproths Albumblatt befindet sich im Liber Amicorum des wohl aus Hamburg stammenden Pharmaziestudenten Johann Christoph Wirsing, der sich auf den ersten beiden Blättern in französischer Sprache vorstellt. Das Album enthält 48 Bl., von denen 66 S. beschriftet sind: Brauner Halblederband d. Z. (berieben) mit floraler Rückenvergoldung und goldgepr. Leisten mit Eckfleurons auf beiden Deckeln sowie dem goldgepr. Aufdruck "I. C. W. 1768" auf dem Vorderdeckel. Goldschnitt und marmorierte Vorsätze. - Die Eintragungen stammen nahezu ausschließlich von Kommilitonen Wirsings, also von angehenden Apothekern und Ärzten. Wirsing studierte von Okt. 1768 bis März 1769 in Hamburg; dann wandte er sich nach Berlin, um am dortigen Collegium medico-chirurgicum für zweieinhalb Jahre seine Ausbildung fortzusetzen. Ab September 1771 folgen nur noch wenige Eintragungen, u. a. aus Schweinfurt und Frankfurt a. M. Durch den ganz fachbezogenen Charakter des Stammbuchs sind hier etwa 65 deutsche Apotheker um 1770 mit Beiträgen vertreten, darunter nicht nur Klaproth als prominentester, sondern auch diverse andere Persönlichkeiten, die zumindest lokale Bedeutung erlangten. So z. B. der wohlhabende Frankfurter Apotheker Peter Salzwedel (1752-1815), Inhaber der Frankfurter "Schwanen-Apotheke" (Ecke Römerberg/ Neue Kräme), der im Jahre 1800 das Grundstück Schaumainkai 15 erwarb und sich dort eine repräsentative Villa errichtete. Hier trug er ein vielgerühmtes Naturalienkabinett zusammen, das auch Goethe besuchte. 1851 kaufte der Frankfurter Bankier Georg Friedrich Metzler die Salzwedelsche Villa, die fortan ein nobler Besitz des Bankhauses Metzler blieb, bis sie als "Historische Villa Metzler" zum heutigen Museum für Angewandte Kunst wurde. Salzwedel trägt sich in unserem Stammbuch am 30. August 1771 in Berlin ein. - Gleichfalls 1771 ist die Berliner Eintragung von Gottlob Noltenius datiert, dem späteren Schweinfurter Ratsapotheker und Ratsherrn. - Außer Klaproth sind auch andere Berliner Apotheker vertreten, so Johann Friedrich Lohse, später Inhaber der Apotheke "Zum roten Adler" in der Roßstr. 26, oder Justus Philipp Jüngken, Besitzer der Apotheke am Molkenmarkt, später in der Oranienburger Straße. Überhaupt ist Berlin mit 45 Beiträgen weitaus am meisten vertreten. - Einige Lücken in der Paginierung, lose Blätter und das Fehlen von Abbildungen lassen darauf schließen, daß vermutlich einst Blätter mit Zeichnungen aus dem Album entfernt worden sind. - Dennoch durch die große Zahl deutscher Pharmazeuten des 18. Jahrhunderts und das sehr seltene Albumblatt von Martin Heinrich Klaproth ein Stammbuch von besonderem historischen Wert.

Auction archive: Lot number 2328
Auction:
Datum:
14 Oct 2016
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
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