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Auction archive: Lot number 94

'Cappio'

Opening
€1,500
ca. US$1,734
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 94

'Cappio'

Opening
€1,500
ca. US$1,734
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Michelangelo Pistoletto (1933 Biella, Italien) (F)'Cappio', Farbseriegrafie auf Spiegelfolie, 1973, 82,5 cm x 59 cm Blattmaß, signiert, 36/130 nummeriert, partiell leichte oberflächliche Kratzer, partiell leichte punktförmige Dellen, Provenienz: Privatsammlung Hannover; "Solange man keinen Selbstmord begeht, ist man Optimist" (Michelangelo Pistoletto Michelangelo Pistoletto wird 1933 in Biella, Italien, geboren. Seinen ersten Kontakt in die Kunstwelt knüpft er ab 1947 in der Restaurationswerkstatt seines Vaters, in der er bis 1958 arbeitet. Der Maler, Aktions-, Objektkünstler und Kunsttheoretiker gilt als Hauptvertreter der Arte Povera und hält seit Jahren dem Betrachter, sich selbst und dem Kunstmarkt den Spiegel vor - immer mit einem Grinsen. In den 1950er Jahren beginnt er figurative Arbeiten und Selbstporträts zu fertigen. Ab den 1960er Jahren beginnt er diese auch auf monochromen, metallischen Untergründen anzulegen. Später kombiniert er die Malerei auch mit der Fotografie, in dem er Fotocollagen auf spiegelnde Hintergründe aufbringt. Als Malgrund benutzt er hierfür teilweise konkave oder konvexe Zerrspiegel. Seit den Anfängen zieht sich der Spiegel als Material und Malgrund durch sein Werk, in zahlreichen Formen und Varianten. Die Konsequenz, mit der Pistoletto seinen künstlerischen Kurs verfolgte, blieb nicht unbeachtet: Mitte der 1960er-Jahre wurde die US-amerikanische Galeristin Ileana Sonnabend auf sein Werk aufmerksam und machte es einem größeren Publikum bekannt. Bei den ab 1966 gezeigten "Minus Objekten" beschäftigt er sich mit möglichen Verfremdungen von Alltags- und Kunstgegenständen im Ausstellungsbetrieb, wobei er oft die herkömmliche Wertevorstellung der Kunst in Frage stellt. Ab dieser Zeit beteiligt er sich an wichtigen internationalen Ausstellungen wie der Biennale von Venedig (1966 bis 2005) und der documenta in Kassel (1968 bis 1997). 1967 erhält er den Hauptpreis der Biennale in S?o Paolo. Um die Erkenntnis, um Kunst als Ort der Reflexion, drehe sich laut Pistoletto alles. Immer auch beeinflusst durch die Politik, betonte er die maximale Verantwortung eines Künstlers, hervorgehend aus dessen maximaler Freiheit. Um eine Selbstbespiegelung ging es Pistoletto jedoch nie, sondern um die Verschiebung einer Perspektive, die des Schauenden auf sich selbst. In seinen Werken geht es um die eigene Wahrnehmung im Kontext zur Umgebung, mit Hinblick auf die aktuelle Situation, aber auch im Rückblick auf die Vergangenheit. Die Serigrafie "Cappio" entstand nach der gleichnamigen Spiegelarbeit von 1973. Und sie ist so simpel wie eindringlich. Einfache Materialien zu verwenden, war immer Pistolettos Anliegen. Kunst und Alltag sollten verschmelzen. Das einfache Seil, zu einem Strick gebunden. Hängt man die Serigrafie gerahmt an die Wand und betrachtet das Bild, hängt der eigene Kopf in der Schlaufe. Unweigerlich begibt man sich auf eine Reise zu sich selbst und seiner psychischen Stabilität. Das Werk greift sein zentrales Thema, die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Bild und Wirklichkeit, die Verschiebung der Perspektive des Betrachters, wahrnehmbar auf.

''As long as you don't commit suicide, you're an optimist.'' (Michelangelo Pistoletto
Michelangelo Pistoletto was born in Biella, Italy, in 1933. He made his first contact with the art world in 1947 in his father's restoration workshop, where he worked until 1958. The painter, action artist, sculptor and art theorist is considered the main representative of the Arte Povera style and for years has held up a mirror to the viewer, himself and the art market - always with a grin. He began to produce figurative works and self-portraits in the 1960s and during this decade he also began applying them to monochrome, metallic backgrounds. Later he also combined painting with photography by applying photo collages to reflective backgrounds. For this purpose, he sometimes uses concave or convex distorting mirrors as backgrounds for his works. The mirror as a material and substrate appears throughout his work in numerous forms and variations. The consistency with which Pistoletto pursued his artistic course did not go unnoticed: In the mid-1960s, the U.S. gallery owner Ileana Sonnabend became aware of his works and brought them to the attention of a wider audience. In the ''Minus Objects'' shown from 1966, he dealt with the possible alienation of everyday and artistic objects in an exhibition setting, often questioning the conventional notion of value in art. From this time onward, he participated in important international exhibitions such as the Venice Biennale (1966 to 2005) and the documenta in Kassel (1968 to 1997). In 1967 he received first prize at the S?o Paolo Biennial. According to Pistoletto, everything revolves around knowledge, around art as a place of reflection. Always influenced by politics, he emphasized the maximum responsibility of an artist, arising from his maximum freedom. However, Pistoletto was never concerned with self-reflection, but rather with the shifting of perspective, that of the viewer on himself. His works are about his own perception in the context of his surroundings, with regard to the current situation, but also in respect to the past. The serigraph ''Cappio'' was created after the 1973 mirror work of the same name, and it is as simple as it is haunting. Using simple materials was always Pistoletto's main concern. Art and everyday life were to merge. The simple rope, tied into a noose. If you hang the serigraph framed on the wall and look at the picture, your own head hangs in the loop. Inevitably, one embarks upon a journey to oneself and one's psychological stability. The work examines the central themes of the relationship between image and reality, and the shift in the viewer's perspective.

Auction archive: Lot number 94
Auction:
Datum:
4 Dec 2021, 14:00
Auction house:
WETTMANN Kunstauktionen
Bredeneyer Straße 119-121
45133 Essen
Germany
info@wettmann.com
+49 (0)201 85785190
+49 (0)208 4391735
Beschreibung:

Michelangelo Pistoletto (1933 Biella, Italien) (F)'Cappio', Farbseriegrafie auf Spiegelfolie, 1973, 82,5 cm x 59 cm Blattmaß, signiert, 36/130 nummeriert, partiell leichte oberflächliche Kratzer, partiell leichte punktförmige Dellen, Provenienz: Privatsammlung Hannover; "Solange man keinen Selbstmord begeht, ist man Optimist" (Michelangelo Pistoletto Michelangelo Pistoletto wird 1933 in Biella, Italien, geboren. Seinen ersten Kontakt in die Kunstwelt knüpft er ab 1947 in der Restaurationswerkstatt seines Vaters, in der er bis 1958 arbeitet. Der Maler, Aktions-, Objektkünstler und Kunsttheoretiker gilt als Hauptvertreter der Arte Povera und hält seit Jahren dem Betrachter, sich selbst und dem Kunstmarkt den Spiegel vor - immer mit einem Grinsen. In den 1950er Jahren beginnt er figurative Arbeiten und Selbstporträts zu fertigen. Ab den 1960er Jahren beginnt er diese auch auf monochromen, metallischen Untergründen anzulegen. Später kombiniert er die Malerei auch mit der Fotografie, in dem er Fotocollagen auf spiegelnde Hintergründe aufbringt. Als Malgrund benutzt er hierfür teilweise konkave oder konvexe Zerrspiegel. Seit den Anfängen zieht sich der Spiegel als Material und Malgrund durch sein Werk, in zahlreichen Formen und Varianten. Die Konsequenz, mit der Pistoletto seinen künstlerischen Kurs verfolgte, blieb nicht unbeachtet: Mitte der 1960er-Jahre wurde die US-amerikanische Galeristin Ileana Sonnabend auf sein Werk aufmerksam und machte es einem größeren Publikum bekannt. Bei den ab 1966 gezeigten "Minus Objekten" beschäftigt er sich mit möglichen Verfremdungen von Alltags- und Kunstgegenständen im Ausstellungsbetrieb, wobei er oft die herkömmliche Wertevorstellung der Kunst in Frage stellt. Ab dieser Zeit beteiligt er sich an wichtigen internationalen Ausstellungen wie der Biennale von Venedig (1966 bis 2005) und der documenta in Kassel (1968 bis 1997). 1967 erhält er den Hauptpreis der Biennale in S?o Paolo. Um die Erkenntnis, um Kunst als Ort der Reflexion, drehe sich laut Pistoletto alles. Immer auch beeinflusst durch die Politik, betonte er die maximale Verantwortung eines Künstlers, hervorgehend aus dessen maximaler Freiheit. Um eine Selbstbespiegelung ging es Pistoletto jedoch nie, sondern um die Verschiebung einer Perspektive, die des Schauenden auf sich selbst. In seinen Werken geht es um die eigene Wahrnehmung im Kontext zur Umgebung, mit Hinblick auf die aktuelle Situation, aber auch im Rückblick auf die Vergangenheit. Die Serigrafie "Cappio" entstand nach der gleichnamigen Spiegelarbeit von 1973. Und sie ist so simpel wie eindringlich. Einfache Materialien zu verwenden, war immer Pistolettos Anliegen. Kunst und Alltag sollten verschmelzen. Das einfache Seil, zu einem Strick gebunden. Hängt man die Serigrafie gerahmt an die Wand und betrachtet das Bild, hängt der eigene Kopf in der Schlaufe. Unweigerlich begibt man sich auf eine Reise zu sich selbst und seiner psychischen Stabilität. Das Werk greift sein zentrales Thema, die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Bild und Wirklichkeit, die Verschiebung der Perspektive des Betrachters, wahrnehmbar auf.

''As long as you don't commit suicide, you're an optimist.'' (Michelangelo Pistoletto
Michelangelo Pistoletto was born in Biella, Italy, in 1933. He made his first contact with the art world in 1947 in his father's restoration workshop, where he worked until 1958. The painter, action artist, sculptor and art theorist is considered the main representative of the Arte Povera style and for years has held up a mirror to the viewer, himself and the art market - always with a grin. He began to produce figurative works and self-portraits in the 1960s and during this decade he also began applying them to monochrome, metallic backgrounds. Later he also combined painting with photography by applying photo collages to reflective backgrounds. For this purpose, he sometimes uses concave or convex distorting mirrors as backgrounds for his works. The mirror as a material and substrate appears throughout his work in numerous forms and variations. The consistency with which Pistoletto pursued his artistic course did not go unnoticed: In the mid-1960s, the U.S. gallery owner Ileana Sonnabend became aware of his works and brought them to the attention of a wider audience. In the ''Minus Objects'' shown from 1966, he dealt with the possible alienation of everyday and artistic objects in an exhibition setting, often questioning the conventional notion of value in art. From this time onward, he participated in important international exhibitions such as the Venice Biennale (1966 to 2005) and the documenta in Kassel (1968 to 1997). In 1967 he received first prize at the S?o Paolo Biennial. According to Pistoletto, everything revolves around knowledge, around art as a place of reflection. Always influenced by politics, he emphasized the maximum responsibility of an artist, arising from his maximum freedom. However, Pistoletto was never concerned with self-reflection, but rather with the shifting of perspective, that of the viewer on himself. His works are about his own perception in the context of his surroundings, with regard to the current situation, but also in respect to the past. The serigraph ''Cappio'' was created after the 1973 mirror work of the same name, and it is as simple as it is haunting. Using simple materials was always Pistoletto's main concern. Art and everyday life were to merge. The simple rope, tied into a noose. If you hang the serigraph framed on the wall and look at the picture, your own head hangs in the loop. Inevitably, one embarks upon a journey to oneself and one's psychological stability. The work examines the central themes of the relationship between image and reality, and the shift in the viewer's perspective.

Auction archive: Lot number 94
Auction:
Datum:
4 Dec 2021, 14:00
Auction house:
WETTMANN Kunstauktionen
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