Beschreibung:

der Geschmeidemacher, Sporer, Nagel – und Näberschmiede sowie Feilenhauer in München. 3 Bde. Deutsche Handschriften auf Papier. 4º. Dat. München, 1690-1724; 1778-1818; 1819-66. Jeweils ca. 200 Bl. Schafldr. (1) und Pp. d. Zt. (Altersspuren). (138)
Verzeichnis der Einnahmen und Ausgaben, für jedes Jahr eingetragen von den "der Zeit verordneten Handwerksführern", etwa für Aufnahme – oder Meistergebühr sowie Unterstützung der Witwen oder Standartenträger. – Geschmeidemacher waren Werkzeugschmiede, Sporer fertigten Sporen, Näberschmiede stellten Bohrer her; mit den Nagel- und Feilenschmieden oder – hauern bildeten alle derartig spezialisierten Schmiede die Zunft der Kleinschmiede, dies in Abgrenzung zu den Grobschmieden (zu denen auch die Huf – und Waffenschmiede gehörten). DAZU: I. "Aufdungbuech eines ehrsam(m)en Handtwercks der Sporer – Freysagbuech eines ersam(m)en Handtwercks der Sporer". Deutsche Handschrift auf Papier. Dat. München, 1714-1861. 4º. Zus. ca. 60 Bl. (davon ca. 40 weiße). Pgt. d. Zt. über Holzdeckeln mit hs. Titel auf Vorder – und Hinterdeckel (etw. fleckig). – Kurioserweise wurde das Buch von beiden Seiten benutzt: Zum einen als "Aufdungbuch" mit Einträgen zu Beginn der Lehrzeit von 1714-1856, zum anderen als "Freysagbuch" am Ende der Lehrzeit mit Einträgen von 1718-1861, jeweils auf etwa zehn Blättern; die mittleren Blätter blieben unbenutzt. II. "Auflagbuch der Geselln Sporer". Deutsche Handschrift auf Papier. Dat. München, 1824-70. 4º. Ca. 30 Bl. (davon 10 weiße). Hldr. d. Zt. mit Deckeltitel (Rücken läd., beschabt und bestoßen). – Der ältere Deckeltitel "Das schwartze Büech der Sporer. 1750" ist gestrichen. – Eingetragen sind die "Auflagen", also die Zahlungen der Gesellen in die Zunftkasse, auch etwa Ausgaben "vor eine neue Stektaffel" oder "vor die Zierung des Schildes". – Alle Bände mit geringen Altersspuren. – Lebendiger Einblick in einen Zweig untergegangenen Handwerkslebens und bedeutende stadtgeschichtliche Quelle.