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Auction archive: Lot number 606

Santi di Tito, 1536 Sansepolcro/ Arezzo - 1603 Florenz

Estimate
€40,000 - €60,000
ca. US$47,562 - US$71,344
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 606

Santi di Tito, 1536 Sansepolcro/ Arezzo - 1603 Florenz

Estimate
€40,000 - €60,000
ca. US$47,562 - US$71,344
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

BILDNIS EINES JUNGEN HERRN MIT HALSKRAUSE Öl auf Pappelholz. 62 x 48 cm.
Beigegeben eine Expertise von Prof. Carlo Falciani in Kopie. In dem hier angebotenen Werk sehen wir, sich nur wenig vom Dunkel des Hintergrunds abhebend, einen in schwarzer Gewandung mit vertikalen Streifen befindlichen jungen Mann mit flachem Mühlsteinkragen, der sich stark über die Schultern beugt. In jüngster Zeit hat sich herausgestellt, dass Santi di Tito nicht nur eine der bekanntesten Figuren der Gegenreformation in der Kunstwelt war, sondern auch einer der größten Porträtisten der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Florenz. Das vorliegende Bildnis referiert die Qualität seines Wirkens. Das Gesicht in nahezu porzellanartiger Feinheit, mit dezenter Andeutung einer Wangenröte, der Ausdruck höchst lebendig, bei nur leicht geöffneten Lippen. Diese Beherrschung solcher Farbnuancen lässt sich auch in der Kleidung beobachten, mit „schwarz auf Schwarz“ in der textilen Musterung. Der Blick ist nicht nach links gerichtet, wie der restliche Körper, sondern dem Betrachter entgegengerichtet. Falciani vergleicht das vorliegende Werk etwa mit dem Portrait einer Mutter mit ihrem Kind, ehemals in der Koelliker-Sammlung, oder auch mit dem Portrait der Lucrezia in der Sammlung Niccolò Gaddi oder auch dem Portrait des Niccolo di Sinibaldo in der gleichen Sammlung. All diese Gemälde können in die 1570er-Jahre datiert werden. Diese naturalistische Darstellung, die von Agnolo di C. Allori Bronzino (1503-1572) herrührt zeigt bereits Ansätze zu einem weichen und sinnlichen Malstil, wie wir es etwa auf dem Portrait von Guido Guardi und seinen Söhnen in einer Privatsammlung sehen, mit welchem das vorliegende Gemälde besonders gut vergleichbar ist. Es ist längst gesehen worden, dass in seinen Bildnissen der Charakter der Porträtierten so treffend gezeichnet ist. Seine erste Ausbildung erhielt er bei Sebastiano da Montecarlo. Er war befreundet mit Bronzino und dem Bildhauer Baccio Bandinelli Ab 1558 hielt er sich sechs Jahre in Rom auf, wo er zusammen mit Niccolò Gignani im Vatikan wirkte. Zurück in Florenz, arbeitete er neben Giorgio Vasari im Palazzo Vecchio. Zu seinen phantasievollsten religiösen Werken zählt wohl das Altarbild der „Vision des Heiligen Thomas von Aquin“ von 1593. Das Gemälde entstand zwischen 1564 und 1568. Santi di Tito lernte in Florenz und zog dann nach Rom, wo er von 1560 bis 1564 blieb, bei den Zuccari-Brüdern Taddeo (1529-1566) und Federico (1539-1609) arbeite, ein Fresko für den Palazzo Salviati, Rom ausführte und im Vatikan zu den Fresken im Casino di Pio IV und im Belvedere, Wien beitrug. Raffaello Borghini notierte 1584, dass in Florenz zahlreiche Portraits, auch von Malern und Bildhauern, aus der Hand von Santi di Tito vorhanden sind. Nach Baldinucci waren die Portraits von Santi di Tito auch am Ende des 17. Jahrhunderts noch sehr kostspielig, aufgrund ihrer lebensnahen Darstellung. Anmerkung: Die große Bedeutung des Malers ist bis heute noch lange nicht ins allgemeine Bewusstsein gelangt. Das mag auch damit zusammenhängen, dass ein Teil seines Werkes verloren gegangen ist. Die bekanntesten Bilder Santi di Titos lassen sich ebenbürtig neben die weit bekannteren Namen seiner Zeit stellen. Sie zeigen einen ebenso phantasiereichen, wie höchst begabten Maler, der zudem auch Teil des illustren Kreises der Florentiner Gesellschaft seiner Zeit war. Ein Beiname „di Tito“ bezeichnet ihn als Sohn des „Tito di Santi di Tito di Bartolomeo“. Nicht von ungefähr entstammt das weltberühmte Porträt Niccolò Machiavellis im Palazzo Vecchio, Florenz seiner Hand. Und wie dieser haben sich Personen des Hofes, aber auch bekannte Künstler, wie Piero della Francesca (um 1412-1492) von ihm porträtieren lassen. 1584 berichtet Vincenzo Borghini von einer Reihe Porträts der Medici-Familie. Auch Ruberto Pandolfini besaß in seinem von Raffael erbauten Palazzo drei Gemälde seiner Hand. (1261458) (13) Santi di Tito, 1536 Sansepolcro/ Arezzo - 1603 Florence PORTRAIT OF A YOUNG GENTLEMAN WITH RUFF COLLAR Oil on poplar wood. 62 x 48 cm. Accompanie

Auction archive: Lot number 606
Auction:
Datum:
25 Mar 2021
Auction house:
Hampel Fine Art Auctions GmbH & Co. KG
Schellingstr. 44
80799 München
Germany
office@hampel-auctions.com
+49 (0)89 288040
+49 (0)89 28804300
Beschreibung:

BILDNIS EINES JUNGEN HERRN MIT HALSKRAUSE Öl auf Pappelholz. 62 x 48 cm.
Beigegeben eine Expertise von Prof. Carlo Falciani in Kopie. In dem hier angebotenen Werk sehen wir, sich nur wenig vom Dunkel des Hintergrunds abhebend, einen in schwarzer Gewandung mit vertikalen Streifen befindlichen jungen Mann mit flachem Mühlsteinkragen, der sich stark über die Schultern beugt. In jüngster Zeit hat sich herausgestellt, dass Santi di Tito nicht nur eine der bekanntesten Figuren der Gegenreformation in der Kunstwelt war, sondern auch einer der größten Porträtisten der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Florenz. Das vorliegende Bildnis referiert die Qualität seines Wirkens. Das Gesicht in nahezu porzellanartiger Feinheit, mit dezenter Andeutung einer Wangenröte, der Ausdruck höchst lebendig, bei nur leicht geöffneten Lippen. Diese Beherrschung solcher Farbnuancen lässt sich auch in der Kleidung beobachten, mit „schwarz auf Schwarz“ in der textilen Musterung. Der Blick ist nicht nach links gerichtet, wie der restliche Körper, sondern dem Betrachter entgegengerichtet. Falciani vergleicht das vorliegende Werk etwa mit dem Portrait einer Mutter mit ihrem Kind, ehemals in der Koelliker-Sammlung, oder auch mit dem Portrait der Lucrezia in der Sammlung Niccolò Gaddi oder auch dem Portrait des Niccolo di Sinibaldo in der gleichen Sammlung. All diese Gemälde können in die 1570er-Jahre datiert werden. Diese naturalistische Darstellung, die von Agnolo di C. Allori Bronzino (1503-1572) herrührt zeigt bereits Ansätze zu einem weichen und sinnlichen Malstil, wie wir es etwa auf dem Portrait von Guido Guardi und seinen Söhnen in einer Privatsammlung sehen, mit welchem das vorliegende Gemälde besonders gut vergleichbar ist. Es ist längst gesehen worden, dass in seinen Bildnissen der Charakter der Porträtierten so treffend gezeichnet ist. Seine erste Ausbildung erhielt er bei Sebastiano da Montecarlo. Er war befreundet mit Bronzino und dem Bildhauer Baccio Bandinelli Ab 1558 hielt er sich sechs Jahre in Rom auf, wo er zusammen mit Niccolò Gignani im Vatikan wirkte. Zurück in Florenz, arbeitete er neben Giorgio Vasari im Palazzo Vecchio. Zu seinen phantasievollsten religiösen Werken zählt wohl das Altarbild der „Vision des Heiligen Thomas von Aquin“ von 1593. Das Gemälde entstand zwischen 1564 und 1568. Santi di Tito lernte in Florenz und zog dann nach Rom, wo er von 1560 bis 1564 blieb, bei den Zuccari-Brüdern Taddeo (1529-1566) und Federico (1539-1609) arbeite, ein Fresko für den Palazzo Salviati, Rom ausführte und im Vatikan zu den Fresken im Casino di Pio IV und im Belvedere, Wien beitrug. Raffaello Borghini notierte 1584, dass in Florenz zahlreiche Portraits, auch von Malern und Bildhauern, aus der Hand von Santi di Tito vorhanden sind. Nach Baldinucci waren die Portraits von Santi di Tito auch am Ende des 17. Jahrhunderts noch sehr kostspielig, aufgrund ihrer lebensnahen Darstellung. Anmerkung: Die große Bedeutung des Malers ist bis heute noch lange nicht ins allgemeine Bewusstsein gelangt. Das mag auch damit zusammenhängen, dass ein Teil seines Werkes verloren gegangen ist. Die bekanntesten Bilder Santi di Titos lassen sich ebenbürtig neben die weit bekannteren Namen seiner Zeit stellen. Sie zeigen einen ebenso phantasiereichen, wie höchst begabten Maler, der zudem auch Teil des illustren Kreises der Florentiner Gesellschaft seiner Zeit war. Ein Beiname „di Tito“ bezeichnet ihn als Sohn des „Tito di Santi di Tito di Bartolomeo“. Nicht von ungefähr entstammt das weltberühmte Porträt Niccolò Machiavellis im Palazzo Vecchio, Florenz seiner Hand. Und wie dieser haben sich Personen des Hofes, aber auch bekannte Künstler, wie Piero della Francesca (um 1412-1492) von ihm porträtieren lassen. 1584 berichtet Vincenzo Borghini von einer Reihe Porträts der Medici-Familie. Auch Ruberto Pandolfini besaß in seinem von Raffael erbauten Palazzo drei Gemälde seiner Hand. (1261458) (13) Santi di Tito, 1536 Sansepolcro/ Arezzo - 1603 Florence PORTRAIT OF A YOUNG GENTLEMAN WITH RUFF COLLAR Oil on poplar wood. 62 x 48 cm. Accompanie

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Datum:
25 Mar 2021
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