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Auction archive: Lot number 039

Unbekannter Nazarener, Heilige Anna Selbdritt mit dem Johannesknaben. 2. Viertel 19. Jh.

Opening
€3,000
ca. US$3,366
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 039

Unbekannter Nazarener, Heilige Anna Selbdritt mit dem Johannesknaben. 2. Viertel 19. Jh.

Opening
€3,000
ca. US$3,366
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Öl auf Leinwand. Unsigniert. Im profilierten, masseverzierten Schmuckrahmen. Die Kunst und Malerei des Lukasbundes (später "Nazarener" genannt) gehört zu einer der bedeutendsten Strömungen der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die besonders die Romantik beeinflusste. Ins Leben gerufen wurde dieser Künstlerbund in den Nachklängen der ersten Französischen Revolution und der napoleonischen Ära. Antikisierendes Ideal und französischer Geschmack bestimmten in dieser Zeit die europäischen Kunstakademien. Im Zuge der zunehmenden Unzufriedenheit mit der politischen und kultur-sozialen Situation während der napoleonischen Kriege wandten sich besonders in Wien junge Akademiestudenten seit Beginn des 19. Jahrhunderts gegen den strikten, französisch dominierten Klassizismus der Lehranstalten. Sie besannen sich auf ein eigenes nationales Kunstschaffen, welches sie in der mittelalterlichen Kultur zu finden glaubten, und strebten nach einer christlich-religiösen Kunst im Sinne des Katholizismus. 1809 entstand aus dem Freundeskreis der Wiener Akademieschüler Friedrich Overbeck, Franz Pforr Joseph Sutter Josef Wintergerst, Johann Konrad Hottinger und Ludwig Vogel der Lukasbund. Ihr Anliegen bestand in der Verarbeitung und Wiedergabe christlicher Themen, die auch dem religiös-pietistischen Zeitgeist entsprachen. Die wiederentdeckte altdeutsche und italienische Malerei des christlich europäischen Mittelalters und der Frühen Neuzeit sowie die verträumte Vorstellung des mittelalterlichen Malers als religiös vergeistigtem Handwerker verkörperten das angestrebte Ideal des Lukasbundes. Die zentralen Leitfiguren waren Raffael Santi und Albrecht Dürer das Altarretabel galt als höchste zu erreichende Form der Tafelmalerei. Auch das hier angebotene Gemälde zeugt von der tief sinnlichen und vergeistigten Kunst des Lukasbundes. Der Künstler arrangierte die in einer italienisierenden Landschaft positionierte Annaselbdritt mit dem Johannesknaben als intime Familienszenerie. Dabei ist die Verbindung zu den italienischen Vorbildern unverkennbar, und der Bezug beispielsweise zu Raffaels "Madonna mit dem Stieglitz" eminent. Zugleich dominiert der christliche Bezug, da das Christuskind durch die auf ihn gerichteten Blicke im Mittelpunkt der Szenerie steht. Der Kreuzesstab und das Schaf unterhalb des Kindes inszenieren dieses einerseits als künftigen Erlöser der Menschheit und andererseits als Guten Hirten, der jeden Menschen in seiner Gnade empfängt. Dem Künstler ging es dabei nicht um die Darstellung Christi als Pantokrator und damit die Inszenierung der Kirche als übergeordneter Machtinstitution.Vielmehr vermittelt die Bildkomposition dem Betrachter das Ideal des christlichen Lebens in der intimen Familienfrömmigkeit und privaten Pietät.
Malschicht mit deutlichem Alters- und durch mechanische Druckeinwirkung entstandenen Krakelee. Zwei Druckspuren mit aufstehender Malschicht und Malschichtverlust li. von Maria. Umlaufende Klimakante. Firnis gegilbt.
76,2 x 55,3 cm, Ra. 85,5 x 65,5 cm.

Auction archive: Lot number 039
Auction:
Datum:
26 Sep 2015
Auction house:
Schmidt Kunstauktionen Dresden OHG
Bautzner Str. 99
01099 Dresden
Germany
mail@schmidt-auktionen.de
+49 (0)351 81198787
+49 (0)351 81198788
Beschreibung:

Öl auf Leinwand. Unsigniert. Im profilierten, masseverzierten Schmuckrahmen. Die Kunst und Malerei des Lukasbundes (später "Nazarener" genannt) gehört zu einer der bedeutendsten Strömungen der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die besonders die Romantik beeinflusste. Ins Leben gerufen wurde dieser Künstlerbund in den Nachklängen der ersten Französischen Revolution und der napoleonischen Ära. Antikisierendes Ideal und französischer Geschmack bestimmten in dieser Zeit die europäischen Kunstakademien. Im Zuge der zunehmenden Unzufriedenheit mit der politischen und kultur-sozialen Situation während der napoleonischen Kriege wandten sich besonders in Wien junge Akademiestudenten seit Beginn des 19. Jahrhunderts gegen den strikten, französisch dominierten Klassizismus der Lehranstalten. Sie besannen sich auf ein eigenes nationales Kunstschaffen, welches sie in der mittelalterlichen Kultur zu finden glaubten, und strebten nach einer christlich-religiösen Kunst im Sinne des Katholizismus. 1809 entstand aus dem Freundeskreis der Wiener Akademieschüler Friedrich Overbeck, Franz Pforr Joseph Sutter Josef Wintergerst, Johann Konrad Hottinger und Ludwig Vogel der Lukasbund. Ihr Anliegen bestand in der Verarbeitung und Wiedergabe christlicher Themen, die auch dem religiös-pietistischen Zeitgeist entsprachen. Die wiederentdeckte altdeutsche und italienische Malerei des christlich europäischen Mittelalters und der Frühen Neuzeit sowie die verträumte Vorstellung des mittelalterlichen Malers als religiös vergeistigtem Handwerker verkörperten das angestrebte Ideal des Lukasbundes. Die zentralen Leitfiguren waren Raffael Santi und Albrecht Dürer das Altarretabel galt als höchste zu erreichende Form der Tafelmalerei. Auch das hier angebotene Gemälde zeugt von der tief sinnlichen und vergeistigten Kunst des Lukasbundes. Der Künstler arrangierte die in einer italienisierenden Landschaft positionierte Annaselbdritt mit dem Johannesknaben als intime Familienszenerie. Dabei ist die Verbindung zu den italienischen Vorbildern unverkennbar, und der Bezug beispielsweise zu Raffaels "Madonna mit dem Stieglitz" eminent. Zugleich dominiert der christliche Bezug, da das Christuskind durch die auf ihn gerichteten Blicke im Mittelpunkt der Szenerie steht. Der Kreuzesstab und das Schaf unterhalb des Kindes inszenieren dieses einerseits als künftigen Erlöser der Menschheit und andererseits als Guten Hirten, der jeden Menschen in seiner Gnade empfängt. Dem Künstler ging es dabei nicht um die Darstellung Christi als Pantokrator und damit die Inszenierung der Kirche als übergeordneter Machtinstitution.Vielmehr vermittelt die Bildkomposition dem Betrachter das Ideal des christlichen Lebens in der intimen Familienfrömmigkeit und privaten Pietät.
Malschicht mit deutlichem Alters- und durch mechanische Druckeinwirkung entstandenen Krakelee. Zwei Druckspuren mit aufstehender Malschicht und Malschichtverlust li. von Maria. Umlaufende Klimakante. Firnis gegilbt.
76,2 x 55,3 cm, Ra. 85,5 x 65,5 cm.

Auction archive: Lot number 039
Auction:
Datum:
26 Sep 2015
Auction house:
Schmidt Kunstauktionen Dresden OHG
Bautzner Str. 99
01099 Dresden
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