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Auction archive: Lot number 2036

einführte, hing mit den zahlreichen

Reserve
€260,000
ca. US$378,829
Price realised:
€225,000
ca. US$327,833
Auction archive: Lot number 2036

einführte, hing mit den zahlreichen

Reserve
€260,000
ca. US$378,829
Price realised:
€225,000
ca. US$327,833
Beschreibung:

einführte, hing mit den zahlreichen Invaliden des 70er-Krieges zusammen. Die Posteleven wurden nach dreijähriger Ausbildungszeit zur ersten technischen Prüfung, der so genannten Sekretärsprüfung, zugelassen und nach deren Ablegung zum Postpraktikanten ernannt. Es ist daher auch für die jungen Mädchen, die aus den vielen Erkern hervorschauen, immer ein Regelwerk gewesen, eine eventuelle enge Beziehung zum Posteleven aufzubauen. Das hing damit zusammen, dass er in seiner Auswahl und seiner Begabung hervorgehoben wurde. (...) Die künstlerische Gestaltung und die Konzeption des Bildes zeigt die Bedeutung Carl Spitzwegs als Maler, der es ein Leben lang verstanden hat, die Lebensformen, aber auch die historischen Erinnerungen miteinander zu verbinden. Das hier vorliegende Bild zeigt deutlich, wie die Bewohner am morgendlichen Besuch des Postboten teilnehmen. Von der Malqualität, auch vor allen Dingen von dem Schattendunkel und dem hellsten Licht, eine hervorragende Detailgestaltung, die Carl Spitzweg nur bis in die Mitte der 70er Jahre durchführen konnte. (...) Der Ausschnitt auf der rechten Seite zeigt uns den Erker in der Gasse mit der herausblickenden Frau, mit einer Rüschenkopfbedeckung, rechts auf dem Balkon Töpfe mit blühenden Blumen. Wir erkennen sehr deutlich die malerische Handschrift von Carl Spitzweg wie er die Sandsteinfassade neben dem Erker in der horizontalen Strichführung bedeutsam hervorhebt, wie er anschließend die Häuserwände mit den Fenstern und schließlich die Ferne andeutet, wie er im äußersten Vordergrund auch die stoffliche Struktur des Gesteins hervorhebt, alles bedeutsame und künstlerische Begabungen, die Carl Spitzweg in seinen Stadtlandschaften hervorhebt. Die hier wiedergegebene Darstellung des Briefträgers vermittelt deutlich, wie der Mann in seiner blauen Uniform ans Werk ging. Er hat den rechten Arm erhoben und zeigt dem jungen Mädchen im oberen Bereich der Fenster den abzuliefernden Brief. Weiterhin hat er links ein rundes Geschenkpaket mit einer Torte, ein Auftrag, der mit Sicherheit bedeutsam war, denn er musste ja dieses Geschenk an den Adressaten bringen und durfte vor allen Dingen nicht dieses runde, verpackte Geschenk beschädigen. Wir sehen deshalb, wie er mit der linken Hand dieses Paket abstützt, damit es nicht durch die Krücke Schaden erleidet. Der Postler, wie er auch genannt wurde, hatte auch eine historische Bedeutung. Es war eine Person, auf die man sich verlassen konnte, es waren zunächst jene Stadtschreiber, die Briefe abfassten. Noch vor der Reformation war das Schreiben eine Kunst, die verhältnismäßig nur Wenige ausübten; noch zu Luthers Zeit rechnete man auf 200 Leute erst einen, der seinen Namen zu schreiben imstande war. Im Mittelalter gab es daher öffentliche Briefschreiber, d.h. Leute, welche ein Gewerbe daraus machten, den des Schreibens unkundigen Leuten, welche anderen briefliche Mitteilungen zu machen hatten, solche abzufassen. In manchen Ländern waren sie eidlich verpflichtet, die ihnen anvertrauten Geheimnisse nicht zum Schaden ihrer Klienten zu missbrauchen. Dadurch hatte der Briefträger auch noch im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts eine hohe Bedeutung. Jedoch in Deutschland starb das Gewerbe allmählich aus, als der Volksunterricht allgemeiner wurde, ebenso in Frankreich, England, Dänemark und Schweden (...). Alle diejenigen Bürger in den Städten und Dörfern, die des Briefschreibens nicht mächtig waren, schenkten ihr Vertrauen vor allen Dingen dem Pfarrer und dem Schullehrer, die hilfreich wurden und dadurch auch zum Postler ein enges Verhältnis hatten. Der Postler, der behilflich beim Briefeschreiben war, stand einem Gewerbe nahe, das vor allen Dingen mit den Bitt-, Vorstellungs- und Mahnschreiben in enger Beziehung stand, und diese Entwürfe wurden dann auch vom Postler hin und wieder abgeschrieben, sodass eine Vervielfältigung entstand. Dadurch erhielt die Figur des Briefträgers oder Postlers eine gewichtige Stellung innerhalb der ländlichen Gesellschaft des späte

Auction archive: Lot number 2036
Auction:
Datum:
1 Dec 2007
Auction house:
Auktionshaus Kaupp GmbH
Schloss Sulzburg, Hauptstr. 62
79295 Sulzburg
Germany
auktionen@kaupp.de
+49 (0)76 34 50380
+49 (0)76 34 503850
Beschreibung:

einführte, hing mit den zahlreichen Invaliden des 70er-Krieges zusammen. Die Posteleven wurden nach dreijähriger Ausbildungszeit zur ersten technischen Prüfung, der so genannten Sekretärsprüfung, zugelassen und nach deren Ablegung zum Postpraktikanten ernannt. Es ist daher auch für die jungen Mädchen, die aus den vielen Erkern hervorschauen, immer ein Regelwerk gewesen, eine eventuelle enge Beziehung zum Posteleven aufzubauen. Das hing damit zusammen, dass er in seiner Auswahl und seiner Begabung hervorgehoben wurde. (...) Die künstlerische Gestaltung und die Konzeption des Bildes zeigt die Bedeutung Carl Spitzwegs als Maler, der es ein Leben lang verstanden hat, die Lebensformen, aber auch die historischen Erinnerungen miteinander zu verbinden. Das hier vorliegende Bild zeigt deutlich, wie die Bewohner am morgendlichen Besuch des Postboten teilnehmen. Von der Malqualität, auch vor allen Dingen von dem Schattendunkel und dem hellsten Licht, eine hervorragende Detailgestaltung, die Carl Spitzweg nur bis in die Mitte der 70er Jahre durchführen konnte. (...) Der Ausschnitt auf der rechten Seite zeigt uns den Erker in der Gasse mit der herausblickenden Frau, mit einer Rüschenkopfbedeckung, rechts auf dem Balkon Töpfe mit blühenden Blumen. Wir erkennen sehr deutlich die malerische Handschrift von Carl Spitzweg wie er die Sandsteinfassade neben dem Erker in der horizontalen Strichführung bedeutsam hervorhebt, wie er anschließend die Häuserwände mit den Fenstern und schließlich die Ferne andeutet, wie er im äußersten Vordergrund auch die stoffliche Struktur des Gesteins hervorhebt, alles bedeutsame und künstlerische Begabungen, die Carl Spitzweg in seinen Stadtlandschaften hervorhebt. Die hier wiedergegebene Darstellung des Briefträgers vermittelt deutlich, wie der Mann in seiner blauen Uniform ans Werk ging. Er hat den rechten Arm erhoben und zeigt dem jungen Mädchen im oberen Bereich der Fenster den abzuliefernden Brief. Weiterhin hat er links ein rundes Geschenkpaket mit einer Torte, ein Auftrag, der mit Sicherheit bedeutsam war, denn er musste ja dieses Geschenk an den Adressaten bringen und durfte vor allen Dingen nicht dieses runde, verpackte Geschenk beschädigen. Wir sehen deshalb, wie er mit der linken Hand dieses Paket abstützt, damit es nicht durch die Krücke Schaden erleidet. Der Postler, wie er auch genannt wurde, hatte auch eine historische Bedeutung. Es war eine Person, auf die man sich verlassen konnte, es waren zunächst jene Stadtschreiber, die Briefe abfassten. Noch vor der Reformation war das Schreiben eine Kunst, die verhältnismäßig nur Wenige ausübten; noch zu Luthers Zeit rechnete man auf 200 Leute erst einen, der seinen Namen zu schreiben imstande war. Im Mittelalter gab es daher öffentliche Briefschreiber, d.h. Leute, welche ein Gewerbe daraus machten, den des Schreibens unkundigen Leuten, welche anderen briefliche Mitteilungen zu machen hatten, solche abzufassen. In manchen Ländern waren sie eidlich verpflichtet, die ihnen anvertrauten Geheimnisse nicht zum Schaden ihrer Klienten zu missbrauchen. Dadurch hatte der Briefträger auch noch im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts eine hohe Bedeutung. Jedoch in Deutschland starb das Gewerbe allmählich aus, als der Volksunterricht allgemeiner wurde, ebenso in Frankreich, England, Dänemark und Schweden (...). Alle diejenigen Bürger in den Städten und Dörfern, die des Briefschreibens nicht mächtig waren, schenkten ihr Vertrauen vor allen Dingen dem Pfarrer und dem Schullehrer, die hilfreich wurden und dadurch auch zum Postler ein enges Verhältnis hatten. Der Postler, der behilflich beim Briefeschreiben war, stand einem Gewerbe nahe, das vor allen Dingen mit den Bitt-, Vorstellungs- und Mahnschreiben in enger Beziehung stand, und diese Entwürfe wurden dann auch vom Postler hin und wieder abgeschrieben, sodass eine Vervielfältigung entstand. Dadurch erhielt die Figur des Briefträgers oder Postlers eine gewichtige Stellung innerhalb der ländlichen Gesellschaft des späte

Auction archive: Lot number 2036
Auction:
Datum:
1 Dec 2007
Auction house:
Auktionshaus Kaupp GmbH
Schloss Sulzburg, Hauptstr. 62
79295 Sulzburg
Germany
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