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Auction archive: Lot number 49

Hugo Wolf

Wertvolle Bücher
26 Nov 2018
Estimate
€15,000
ca. US$17,052
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 49

Hugo Wolf

Wertvolle Bücher
26 Nov 2018
Estimate
€15,000
ca. US$17,052
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Hugo Wolf (1860-1903) Eigenhändiges Notenblatt Christnacht - Eine Hymne von Platen . Ohne Ort und Jahr (wohl Wien, Mai 1889). 2 Seiten. 35,5 : 27 cm. Handschriftliche Partiturseite mit den ersten 20 Takten des "Vorspiels" aus der Komposition für Soli, gemischtem Chor und großem Orchester. Die Arbeit an der Christnacht , der ein Gedicht von August von Platen zugrunde liegt, nahm die Jahre 1886 bis 1889 in Anspruch; die Uraufführung erfolgte am 9. April 1891 in Mannheim unter dem dortigen Kapellmeister Felix von Weingartner. Hugo Wolf war bei der Aufführung seines ersten großen Werks für Chor und Orchester, das ihm lediglich einen Achtungserfolg eintrug, selbst anwesend. Der hochsensible Künstler äußerte sich am folgenden Tag ausführlich und anschaulich in einem Brief an seine Wiener Freundin und Mäzenin Melanie Köchert (1854-1906), wie er Vorprobe und Konzert in "Furcht u. Hoffnung" durchlitten hatte: "Nach dem ersten Eindruck in der Generalprobe beschloß ich den Abend gar nicht mehr abzuwarten u. sofort abzureisen. Ich war ganz unglücklich. Die Instrumente schienen alle Ungeheuer u. Larven geworden zu sein, die mich fressen wollten. Es war mir zu Muthe wie etwann Richard III. den die Geister der Gemordeten bedrohten. Posaunen u. Contrabässe fletschten förmlich ihre Zähne gegen mich u. dazwischen heulten u. knirschten die Oboen Flöten u. Klarinetten daß es ein rechter Graus ward. Ich hätte um Hilfe schreien mögen .. In wahrer Todesangst verbrachte ich die Zeit bis zum Abend .. Endlich die Christnacht. Die Einleitung, die sicherlich am besten instrumentirt ist, klang sehr schön .. Es war als wenn die Sonne aufginge. Weingartner warf mir dabei einen strahlenden Blick zu .. " (zitiert nach L. Spitzer, Hugo Wolf - Briefe , Wien 2010, Bd. I, 530f.). Mit der Arbeit an der Christnacht begann Hugo Wolfs fruchtbarstes Schaffensjahrzehnt. 1887 gab er sein Kritikeramt beim Wiener Salonblatt auf und widmete sich ausschließlich der Komposition: in oft nur Wochen währenden, intensiven Arbeitsphasen entstanden ab 1888 neben wenigen weiteren Chor- und Orchesterwerken vor allem die bekannten Liedzyklen zu Gedichten von Mörike, Eichendorff und Goethe, ferner Heine, Reinick, Shakespeare, Lenau, Paul Heyse und Emanuel Geibel, auf denen seine Geltung als der neben Schubert bedeutendste deutsche Liederkomponist beruht. Ab Frühjahr 1897 machte sich bei Wolf eine unheilbare psychische Erkrankung verstärkt bemerkbar, die 1898 zu seiner Selbsteinweisung in die Landesirrenanstalt in Wien führte, wo er 1903 starb. - ZUSTAND: Umlaufend mit zahlreichen Randeinrissen und wenigen kl. Ausrissen, ein mittiger Falzriß mit zartem Papier hinterlegt. - PROVENIENZ: Süddeutsche Privatsammlung. Autograph music sheet from the orchestra score of "Christnacht", Hugo Wolf's first large composition for soli, chorus and orchestra. Containing the first 20 bars of the prelude. Without place and date (presumably Vienna, around May 1889). 2 pages. 35,5 : 27 cm. - Margins with a number of tears and few small missing pieces, tear through one fold rebacked with thin paperstrip.

Auction archive: Lot number 49
Auction:
Datum:
26 Nov 2018
Auction house:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Germany
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
Beschreibung:

Hugo Wolf (1860-1903) Eigenhändiges Notenblatt Christnacht - Eine Hymne von Platen . Ohne Ort und Jahr (wohl Wien, Mai 1889). 2 Seiten. 35,5 : 27 cm. Handschriftliche Partiturseite mit den ersten 20 Takten des "Vorspiels" aus der Komposition für Soli, gemischtem Chor und großem Orchester. Die Arbeit an der Christnacht , der ein Gedicht von August von Platen zugrunde liegt, nahm die Jahre 1886 bis 1889 in Anspruch; die Uraufführung erfolgte am 9. April 1891 in Mannheim unter dem dortigen Kapellmeister Felix von Weingartner. Hugo Wolf war bei der Aufführung seines ersten großen Werks für Chor und Orchester, das ihm lediglich einen Achtungserfolg eintrug, selbst anwesend. Der hochsensible Künstler äußerte sich am folgenden Tag ausführlich und anschaulich in einem Brief an seine Wiener Freundin und Mäzenin Melanie Köchert (1854-1906), wie er Vorprobe und Konzert in "Furcht u. Hoffnung" durchlitten hatte: "Nach dem ersten Eindruck in der Generalprobe beschloß ich den Abend gar nicht mehr abzuwarten u. sofort abzureisen. Ich war ganz unglücklich. Die Instrumente schienen alle Ungeheuer u. Larven geworden zu sein, die mich fressen wollten. Es war mir zu Muthe wie etwann Richard III. den die Geister der Gemordeten bedrohten. Posaunen u. Contrabässe fletschten förmlich ihre Zähne gegen mich u. dazwischen heulten u. knirschten die Oboen Flöten u. Klarinetten daß es ein rechter Graus ward. Ich hätte um Hilfe schreien mögen .. In wahrer Todesangst verbrachte ich die Zeit bis zum Abend .. Endlich die Christnacht. Die Einleitung, die sicherlich am besten instrumentirt ist, klang sehr schön .. Es war als wenn die Sonne aufginge. Weingartner warf mir dabei einen strahlenden Blick zu .. " (zitiert nach L. Spitzer, Hugo Wolf - Briefe , Wien 2010, Bd. I, 530f.). Mit der Arbeit an der Christnacht begann Hugo Wolfs fruchtbarstes Schaffensjahrzehnt. 1887 gab er sein Kritikeramt beim Wiener Salonblatt auf und widmete sich ausschließlich der Komposition: in oft nur Wochen währenden, intensiven Arbeitsphasen entstanden ab 1888 neben wenigen weiteren Chor- und Orchesterwerken vor allem die bekannten Liedzyklen zu Gedichten von Mörike, Eichendorff und Goethe, ferner Heine, Reinick, Shakespeare, Lenau, Paul Heyse und Emanuel Geibel, auf denen seine Geltung als der neben Schubert bedeutendste deutsche Liederkomponist beruht. Ab Frühjahr 1897 machte sich bei Wolf eine unheilbare psychische Erkrankung verstärkt bemerkbar, die 1898 zu seiner Selbsteinweisung in die Landesirrenanstalt in Wien führte, wo er 1903 starb. - ZUSTAND: Umlaufend mit zahlreichen Randeinrissen und wenigen kl. Ausrissen, ein mittiger Falzriß mit zartem Papier hinterlegt. - PROVENIENZ: Süddeutsche Privatsammlung. Autograph music sheet from the orchestra score of "Christnacht", Hugo Wolf's first large composition for soli, chorus and orchestra. Containing the first 20 bars of the prelude. Without place and date (presumably Vienna, around May 1889). 2 pages. 35,5 : 27 cm. - Margins with a number of tears and few small missing pieces, tear through one fold rebacked with thin paperstrip.

Auction archive: Lot number 49
Auction:
Datum:
26 Nov 2018
Auction house:
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Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Germany
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+49 (0)89 552440
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