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Auction archive: Lot number 341

Michele Giovanni Marieschi, 1696/1710 – 1743 Venedig

Estimate
€140,000 - €180,000
ca. US$167,614 - US$215,504
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 341

Michele Giovanni Marieschi, 1696/1710 – 1743 Venedig

Estimate
€140,000 - €180,000
ca. US$167,614 - US$215,504
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

VENEDIG - FONDACO DEI TURCHI AM CANAL GRANDE Öl auf Leinwand. 63 x 98,2 cm. Auf dem Keilrahmen Schablonenrummerierung „72 SER“.
Beigegeben eine Expertise von Prof. Ralph Toledano, Paris, vom 18. Juli 2019. Blick auf die schräg nach links hinten ziehende Häuserzeile des Viertels Sestiere Santa, mit Palazzi und dem Fondaco dei Turchi, dessen Bau bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Der erst im 19. Jahrhundert durch seitliche Risalite in alter Form durch Restaurierungsmaßnahmen wiederhergestellte Bau mit oberen rundbogigen Säulenarkaden beherrscht hier die rechte Bildseite. Der byzantinische Einfluss, der hier erkennbar ist, hat generell in dieser Zeit auch ganz wesentlich auf das gesamte venezianische Stadtbild eingewirkt. Der Erstbesitzer des Palazzo war 1381 der Marchese di Ferrara. Der Gebäudeabschluss war ehedem von aufwändiger Dekoration mit Dachfigurenschmuck versehen. Die verschwenderische Ausstattung erlaubte es der venezianischen Regierung vielfach, Gäste höchsten Ranges zu beherbergen, wie etwa 1438 den Herrscher von Byzanz, Giovanni Paleologo, während seiner Reise zum Konzil in Rom. 1621 wurde der Palast an die Gesellschaft der türkischen Händler veräußert, die ihn bis 1838 als Warenlager nutzte. Erst 1858 ging der Palazzo durch Kauf an die Stadt Venedig. Nach der Restaurierung beherbergte er die Sammlung Correr bis 1922, als sie dann auf die Piazza San Marco verlegt wurde. Marieschi zeigte in seinem Gemälde den Zustand des Gebäudes in der bereits im 18. Jahrhundert weitgehend seiner Stattlichkeit beraubten Erscheinung, wie sie bis ins 19. Jahrhundert bleiben sollte. Nicht zuletzt bot sich dem Maler damit auch die Gelegenheit, das Malerische durch Farben im wechselnden Licht zum Ausdruck zu bringen. Die im Gemälde perspektivisch kleiner erscheinenden, nach rechts ziehenden Gebäude finden kompositionell eine Begrenzung durch einen Palazzo am rechten Bildrand als Repoussoir. Der Kanal belebt durch Gondeln und Figurenstaffage. So dürfte Marieschi das Gemäldes um 1740 geschaffen haben, in den bedeutendsten Jahren seiner kurzen Wirkungszeit. A.R. Michele Marieschi war nur eine kurze Lebens- und Schaffenszeit gegönnt. Es wird angenommen, dass er seine Lehre in der Werkstatt seines Vaters, eines Architekturmalers und Holzstechers, erhielt. Vermutlich war er in Deutschland Ende der 1720er-Jahre oder nach 1731 als Theatermaler tätig, um 1735 nach Venedig zurückzukehren, wo er zwischen 1735 und 1741 Mitglied der Malergilde Fraglia de'Pittori wurde. Unterstützt wurde er durch Gaspare Diziani (1689-1767). Bekannt ist, dass der Kunstliebhaber Freiherr von der Schulenburg, Generalfeldmarschall im Dienste der Republik Venedig, vom Künstler 1738 zwei Veduten erwarb. 1741 entstand eine Serie von 21 Radierungen. Werke seiner Hand finden sich in mehreren öffentlichen Sammlungen, wie in Prag, Warschau, Stockholm, Mailand oder Hannover. Literatur: Vgl. Ralph Toledano, Michele Marieschi, Mailand 1995, S. 114-115, Nr. V 39 a und V 39 b. (Dort sind zwei weitere Versionen abgebildet). Michael Levey, Painting in Eighteenth-Century Venice. zweite Auflage, Phaidon, Oxford 1980. Fabio Mauroner, Michiel Marieschi with Catalogue of the Etchings, in: The Print Collector's Quarterly, Kansas City 1940, 27 (2): S. 179. (1250946) (11) Michele Giovanni Marieschi 1696/1710 – 1743 Venice VENICE – FONDACO DEI TURCHI ON THE GRAND CANAL Oil on canvas. 63 x 98.2 cm. Stencil no. “72 SER” on the stretcher. Accompanied by an expert´s report by Professor Ralph Toledano, Paris, dated 18 July 2019. View of a row of houses of the “sestieri” or quarter of Santa Croce in Venice, leading diagonally into the background on the left with palazzi and the Fondaco dei Turchi, which dates to the 13th century. The building with its round arcading on the front was only restored back to its old form with risalits on the sides in the 19th century. It dominates the right hand side of the painting. The Byzantine influence is obvious here and significantly influenced the entire cityscape of Venice at the time. Literature: Compare R. Toledano, Michele Marieschi, Milan 1995, pp. 114 - 115, no. V 39 a and V 39

Auction archive: Lot number 341
Auction:
Datum:
3 Dec 2020
Auction house:
Hampel Fine Art Auctions GmbH & Co. KG
Schellingstr. 44
80799 München
Germany
office@hampel-auctions.com
+49 (0)89 288040
+49 (0)89 28804300
Beschreibung:

VENEDIG - FONDACO DEI TURCHI AM CANAL GRANDE Öl auf Leinwand. 63 x 98,2 cm. Auf dem Keilrahmen Schablonenrummerierung „72 SER“.
Beigegeben eine Expertise von Prof. Ralph Toledano, Paris, vom 18. Juli 2019. Blick auf die schräg nach links hinten ziehende Häuserzeile des Viertels Sestiere Santa, mit Palazzi und dem Fondaco dei Turchi, dessen Bau bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Der erst im 19. Jahrhundert durch seitliche Risalite in alter Form durch Restaurierungsmaßnahmen wiederhergestellte Bau mit oberen rundbogigen Säulenarkaden beherrscht hier die rechte Bildseite. Der byzantinische Einfluss, der hier erkennbar ist, hat generell in dieser Zeit auch ganz wesentlich auf das gesamte venezianische Stadtbild eingewirkt. Der Erstbesitzer des Palazzo war 1381 der Marchese di Ferrara. Der Gebäudeabschluss war ehedem von aufwändiger Dekoration mit Dachfigurenschmuck versehen. Die verschwenderische Ausstattung erlaubte es der venezianischen Regierung vielfach, Gäste höchsten Ranges zu beherbergen, wie etwa 1438 den Herrscher von Byzanz, Giovanni Paleologo, während seiner Reise zum Konzil in Rom. 1621 wurde der Palast an die Gesellschaft der türkischen Händler veräußert, die ihn bis 1838 als Warenlager nutzte. Erst 1858 ging der Palazzo durch Kauf an die Stadt Venedig. Nach der Restaurierung beherbergte er die Sammlung Correr bis 1922, als sie dann auf die Piazza San Marco verlegt wurde. Marieschi zeigte in seinem Gemälde den Zustand des Gebäudes in der bereits im 18. Jahrhundert weitgehend seiner Stattlichkeit beraubten Erscheinung, wie sie bis ins 19. Jahrhundert bleiben sollte. Nicht zuletzt bot sich dem Maler damit auch die Gelegenheit, das Malerische durch Farben im wechselnden Licht zum Ausdruck zu bringen. Die im Gemälde perspektivisch kleiner erscheinenden, nach rechts ziehenden Gebäude finden kompositionell eine Begrenzung durch einen Palazzo am rechten Bildrand als Repoussoir. Der Kanal belebt durch Gondeln und Figurenstaffage. So dürfte Marieschi das Gemäldes um 1740 geschaffen haben, in den bedeutendsten Jahren seiner kurzen Wirkungszeit. A.R. Michele Marieschi war nur eine kurze Lebens- und Schaffenszeit gegönnt. Es wird angenommen, dass er seine Lehre in der Werkstatt seines Vaters, eines Architekturmalers und Holzstechers, erhielt. Vermutlich war er in Deutschland Ende der 1720er-Jahre oder nach 1731 als Theatermaler tätig, um 1735 nach Venedig zurückzukehren, wo er zwischen 1735 und 1741 Mitglied der Malergilde Fraglia de'Pittori wurde. Unterstützt wurde er durch Gaspare Diziani (1689-1767). Bekannt ist, dass der Kunstliebhaber Freiherr von der Schulenburg, Generalfeldmarschall im Dienste der Republik Venedig, vom Künstler 1738 zwei Veduten erwarb. 1741 entstand eine Serie von 21 Radierungen. Werke seiner Hand finden sich in mehreren öffentlichen Sammlungen, wie in Prag, Warschau, Stockholm, Mailand oder Hannover. Literatur: Vgl. Ralph Toledano, Michele Marieschi, Mailand 1995, S. 114-115, Nr. V 39 a und V 39 b. (Dort sind zwei weitere Versionen abgebildet). Michael Levey, Painting in Eighteenth-Century Venice. zweite Auflage, Phaidon, Oxford 1980. Fabio Mauroner, Michiel Marieschi with Catalogue of the Etchings, in: The Print Collector's Quarterly, Kansas City 1940, 27 (2): S. 179. (1250946) (11) Michele Giovanni Marieschi 1696/1710 – 1743 Venice VENICE – FONDACO DEI TURCHI ON THE GRAND CANAL Oil on canvas. 63 x 98.2 cm. Stencil no. “72 SER” on the stretcher. Accompanied by an expert´s report by Professor Ralph Toledano, Paris, dated 18 July 2019. View of a row of houses of the “sestieri” or quarter of Santa Croce in Venice, leading diagonally into the background on the left with palazzi and the Fondaco dei Turchi, which dates to the 13th century. The building with its round arcading on the front was only restored back to its old form with risalits on the sides in the 19th century. It dominates the right hand side of the painting. The Byzantine influence is obvious here and significantly influenced the entire cityscape of Venice at the time. Literature: Compare R. Toledano, Michele Marieschi, Milan 1995, pp. 114 - 115, no. V 39 a and V 39

Auction archive: Lot number 341
Auction:
Datum:
3 Dec 2020
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Schellingstr. 44
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