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Auction archive: Lot number 6375

Ridinger, Johann Elias Memento mori: Der Triumphbogen des Todes

Estimate
€6,000
ca. US$7,017
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 6375

Ridinger, Johann Elias Memento mori: Der Triumphbogen des Todes

Estimate
€6,000
ca. US$7,017
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Zoom [ * ] Memento mori: Die Allegorie des Todes. Kupferstich und Radierung nach Andrea Andreani . 56,8 x 40,6 cm. Um 1760. "Joh. El. Ridinger excud. Aug. Vind.". Unbeschrieben. Vgl. Kat. Un cabinet particulier. Les estampes de la collection Frits Lugt , bearb. von Hans Buijs, 2010 Paris, erwähnt unter Nr. 10, S. 69, mit Abb. Wz. Schriftzug 'Wangen' (?, undeutlich). Das der einschlägigen Literatur zum Wirken Ridingers völlig unbekannte Memento mori-Blatt geht zurück auf den eminent seltenen Clair-obscur-Holzschnitt Andrea Andreanis aus dem Jahre 1588. Dort wie hier besteht die Komposition aus einem fiktiven Grabmonument, in dem im unteren Teil ein geöffneter Sarkophag sichtbar wird, vor dem Symbole religiöser und weltlicher Macht, Reichtum und Wissen ausgebreitet sind. Über dem Grab erscheint ein Rad - mit acht Speichen jeweils vier geistliche und vier weltliche Tode enthaltend -, das unterhalb von den beiden vermummten Personifikationen Tag und Nacht sowie oberhalb von Adam und Eva umgeben wird. Darüber thronen in der Kuppelnische die drei Parzen mit dem Faden des Lebens. Flankiert wird die Szenerie von zwei Skeletten. Als Hermen tragen sie das Gebälk, welches mit zwei Obelisken und zahlreichen Totenschädeln verziert ist. Bekrönt wird die Grabesarchitektur im Giebelfeld mit einem von einem Baldachin hinterfangenem Wappenschild mit Totenkopf und einem Stundenglas darüber, aus dem knöcherne Arme entwachsen, die einen Felsbrocken halten. Die Graphik wird bestimmt von den allegorischen Dualismen Gut und Böse und steht unter dem Motto: ΜΝΗΜΟΝΕΥΕ ΑΠΟΨΥΧΕΙΝ - Erinnere, dass Du sterben musst. Ridingers Virtuosenstück ist sodann etwas größer angelegt, folgt aber formal der Vorlage Andreanis. Vor allem in einem signifikanten Detail weicht Ridinger jedoch von der Vorlage ab, was zweifellos eine inhaltliche Umdeutung intendiert. Das bemerkenswerteste Element der Komposition ist auch bei Ridinger das Rad, doch ersetzt der Kupferstecher die zentral angebrachte Drehscheibe mit dem Tod und der Endung "MUS" - die bei Andreani der Vervollständigung und dem Verständnis der Speicheninschriften dient -, durch einen eigenen Sinnspruch und das Palindrom "SUM". Diese kongeniale und eigenwillige Veränderung rekurriert und erweitert Andreanis Ikonographie à la fois , und eröffnet dem intellektuellen Adressaten mehrere Interpretations- und Reflexionsmöglichkeiten. Ikonographisch eine Herausforderung, ist vorliegendes Blatt auch formal-ästhetisch zweifellos ein Kuriosum ersten Ranges. Ganz ausgezeichneter, überwiegend gleichmäßiger Abzug des überaus seltenen Blattes mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie, nur partiell bis an diese geschnitten. Vornehmlich verso vereinzelt etwas fleckig sowie mit unauffällig geglätteten Falz- bzw. Knickspuren, kleine beriebene bzw. sorgfältig ausgebesserte Stellen, dort mit unmerklich und äußerst sorgsam gesetzten Federergänzungen, unten geschlossener Randeinriss, die untere linke Ecke sorgsam ausgebessert und ebendort mit kleinen Federretuschen, leichte Gebrauchsspuren, wohl aufgezogen, rechts unten mit einem verblassten, handschriftlichen Künstlerverweis, sonst insgesamt sehr gut erhalten, im Gesamteindruck vorzügliches Exemplar. Rarissimum , wir konnten kein weiteres Exemplar nachweisen.

Auction archive: Lot number 6375
Auction:
Datum:
31 May 2018
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Zoom [ * ] Memento mori: Die Allegorie des Todes. Kupferstich und Radierung nach Andrea Andreani . 56,8 x 40,6 cm. Um 1760. "Joh. El. Ridinger excud. Aug. Vind.". Unbeschrieben. Vgl. Kat. Un cabinet particulier. Les estampes de la collection Frits Lugt , bearb. von Hans Buijs, 2010 Paris, erwähnt unter Nr. 10, S. 69, mit Abb. Wz. Schriftzug 'Wangen' (?, undeutlich). Das der einschlägigen Literatur zum Wirken Ridingers völlig unbekannte Memento mori-Blatt geht zurück auf den eminent seltenen Clair-obscur-Holzschnitt Andrea Andreanis aus dem Jahre 1588. Dort wie hier besteht die Komposition aus einem fiktiven Grabmonument, in dem im unteren Teil ein geöffneter Sarkophag sichtbar wird, vor dem Symbole religiöser und weltlicher Macht, Reichtum und Wissen ausgebreitet sind. Über dem Grab erscheint ein Rad - mit acht Speichen jeweils vier geistliche und vier weltliche Tode enthaltend -, das unterhalb von den beiden vermummten Personifikationen Tag und Nacht sowie oberhalb von Adam und Eva umgeben wird. Darüber thronen in der Kuppelnische die drei Parzen mit dem Faden des Lebens. Flankiert wird die Szenerie von zwei Skeletten. Als Hermen tragen sie das Gebälk, welches mit zwei Obelisken und zahlreichen Totenschädeln verziert ist. Bekrönt wird die Grabesarchitektur im Giebelfeld mit einem von einem Baldachin hinterfangenem Wappenschild mit Totenkopf und einem Stundenglas darüber, aus dem knöcherne Arme entwachsen, die einen Felsbrocken halten. Die Graphik wird bestimmt von den allegorischen Dualismen Gut und Böse und steht unter dem Motto: ΜΝΗΜΟΝΕΥΕ ΑΠΟΨΥΧΕΙΝ - Erinnere, dass Du sterben musst. Ridingers Virtuosenstück ist sodann etwas größer angelegt, folgt aber formal der Vorlage Andreanis. Vor allem in einem signifikanten Detail weicht Ridinger jedoch von der Vorlage ab, was zweifellos eine inhaltliche Umdeutung intendiert. Das bemerkenswerteste Element der Komposition ist auch bei Ridinger das Rad, doch ersetzt der Kupferstecher die zentral angebrachte Drehscheibe mit dem Tod und der Endung "MUS" - die bei Andreani der Vervollständigung und dem Verständnis der Speicheninschriften dient -, durch einen eigenen Sinnspruch und das Palindrom "SUM". Diese kongeniale und eigenwillige Veränderung rekurriert und erweitert Andreanis Ikonographie à la fois , und eröffnet dem intellektuellen Adressaten mehrere Interpretations- und Reflexionsmöglichkeiten. Ikonographisch eine Herausforderung, ist vorliegendes Blatt auch formal-ästhetisch zweifellos ein Kuriosum ersten Ranges. Ganz ausgezeichneter, überwiegend gleichmäßiger Abzug des überaus seltenen Blattes mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie, nur partiell bis an diese geschnitten. Vornehmlich verso vereinzelt etwas fleckig sowie mit unauffällig geglätteten Falz- bzw. Knickspuren, kleine beriebene bzw. sorgfältig ausgebesserte Stellen, dort mit unmerklich und äußerst sorgsam gesetzten Federergänzungen, unten geschlossener Randeinriss, die untere linke Ecke sorgsam ausgebessert und ebendort mit kleinen Federretuschen, leichte Gebrauchsspuren, wohl aufgezogen, rechts unten mit einem verblassten, handschriftlichen Künstlerverweis, sonst insgesamt sehr gut erhalten, im Gesamteindruck vorzügliches Exemplar. Rarissimum , wir konnten kein weiteres Exemplar nachweisen.

Auction archive: Lot number 6375
Auction:
Datum:
31 May 2018
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
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