Beschreibung:

Totentanz I. Öl auf Leinwand. 110 x 120 cm. Unten links mit Pinsel in Braun signiert "Wellschmidt" und datiert. 1993. Wellschmidt Bd. III, Nr. 134. – Der Totentanz: Seit Jahrhunderten ein zentrales Thema der Kunstgeschichte, das nicht an Aktualität verliert. Der Tod als eine Macht, vor der alle gleich sind - ob alt ob jung, ob Mann ob Frau, ob arm ob reich - keiner kann sich ihr entziehen. Der tschechisch-deutsche Maler Helmut Wellschmidt macht "das individuelle Schicksal des einzelnen Menschen vor dem Hintergrund seines kollektiven Schicksals von geboren werden und sterben müssen" (zit. n. helmutwellschmidt.de, Zugriff 18.08.2022) zum Hauptthema seiner künstlerischen Arbeit. Dabei bedient sich der Künstler stets der traditionellen abendländischen Symbolik. In dem hier vorliegenden Gemälde von 1993 gruppieren sich sieben unterschiedliche Figuren vor einem kahlen Lebensbaum zentral in felsiger, ungemütlich karger Landschaft. Etwas abseits der Gruppe sitzt ein Kind auf einem Ast, über ihm und allem thront der Teufel in der Baumkrone. Am rechten Bildrand spielt der Tod sein Lied auf der Geige und gibt den Takt des Tanzes vor, den alle mittanzen müssen. Versteckt hinter seinen gekreuzten Beinen liegt ein Harlekin in lässiger Pose am Boden und bildet das fehlende Glied der Kette, um den Kreis des Tanzes zu schließen. Wellschmidt wurde 1930 in Tschechien geboren und arbeitete seit seiner Ausweisung 1946 bis zu seinem Tod in Nürnberg, wo er in den 1950er Jahren an der Akademie der Bildenden Künste studierte. – Auf der Oberkante des Keilrahmens sowie verso mit der Werknummer "#134" versehen, in den äußersten Rändern teils minimal berieben, unter UV-Licht keine Retuschen erkennbar, insgesamt von sehr schöner Erhaltung.