Beschreibung:

23. November 2019, 20.15 Uhr Pinakothek der Moderne München Eingeliefert von Edmund de Waal Mit Dank an Galerie Max Hetzler, Berlin | Paris | London Edmund de Waal liebt Gegenstände und die Geschichten, die sie erzählen, wenn sie miteinander in Beziehung treten. Ein paar Pflaumen und eine Wasserkaraffe auf einem Stillleben von Chardin, die Zusammenstellung der Fragonards in einem zentralen Raum der New Yorker Frick Collection, die Netsuke in der Sammlung seiner Familie, von denen er in seinem Weltbestseller „Der Hase mit den Bernsteinaugen“ so faszinierend berichtet – sie alle zeugen von den Individuen, die sie einst erwarben. Als Künstler setzt sich de Waal zum Ziel, in sorgfältig arrangierten Kompositionen aus einfachen Porzellanelementen die Beziehung zwischen Objekt und Erinnerung zu erforschen. Getragen von seinem Interesse an Geschichte, Literatur, Philosophie und Musik initiiert de Waal subtile Dialoge zwischen Tradition und Moderne. „Landscape with a Storm“, ein sparsames Arrangement aus einer Vitrine und vier Objekten in Grau, Schwarz und Gold, gehört zu einer fünfteiligen Reihe von Werken, die sich auf Nicolas Poussins berühmtes Gemälde gleichen Titels beziehen. Obwohl gänzlich abstrakt, greift de Waals Arbeit doch die wichtigsten Elemente der 1651 entstandenen Landschaftsdarstellung auf: Die blockhaften Gebäude zur Rechten und das hinter tiefschwarzen Wolken dramatisch hervorbrechende Sonnenlicht. De Waal hat schon als Fünfjähriger mit dem Töpfern begonnen. Seine Passion für Porzellan hat seither ständig zugenommen. In einem, wie er es selbst beschreibt, „Spiel aus Formen und Leerstellen“ fügt er seine selbstgeschaffenen Gefäße zu spannungsreich rhythmisierten Installationen, in denen den Freiräumen zwischen den Gegenständen die gleiche Bedeutung zukommt wie den Gegenständen selbst. Edmund de Waals Arbeiten wurden weltweit ausgestellt, u.a. in der Frick Collection, New York; Kunsthistorisches Museum, Wien; Bonnefantenmuseum, Maastricht; Royal Academy, National Gallery, Victoria and Albert Museum; Tate Britain, London. Zeitgleich zur aktuellen Biennale von Venedig bespielte der Künstler zwei Orte mit seiner Arbeit „Psalm“. Ein Teil davon – „Library of Exile“ – wird ab November 2019 im Japanischen Palais der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden präsentiert.