Beschreibung:

Michael Neher Donauwörth. Historische Stadtmauer mit Blick auf die Heilig-Kreuz-Kirche Öl auf 9 mm starkem Malkarton. 30,5 x 24,3 cm. Signiert und datiert unten links: Mich. Neher 1851.Michael Neher entstammte einer Biberacher Künstlerfamilie, aus der mehrere Maler hervorgingen. Ab 1813 besuchte er für drei Jahre die Kunstakademie in München und war dort Schüler des Hofmalers Matthias Klotz und des Genremalers Angelo Quaglio d. Ä. sowie bis 1818 des Architekturmalers Domenico Quaglio Nach seiner Ausbildung reiste der junge Neher 1819 nach Italien, verweilte zunächst in Trient, um dann bis 1823 das Land von Norditalien bis nach Neapel zu bereisen. In diesem Jahr ließ er sich in Rom nieder, wo er bis 1825 lebte. Freundschaftlichen und künstlerischen Austausch hatte Michael Neher hier mit Ernst Fries Ernst Ferdinand Oehme Ludwig Richter und den Nazarenern um Overbeck und Cornelius, vor allem aber mit den süddeutschen Malern aus dem Kreis um König Ludwig von Bayern. Sein Atelier teilte er mit Heinrich Maria von Hess der den 23jährigen Neher zur Architekturmalerei hinführte. Dieser Bildgattung wandte er sich dann zeitlebens zu und wurde zu einem der wichtigsten deutschen Architekturmaler der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Mit der hier vorliegenden und 1851 entstanden Ansicht der ehemals freien Reichsstadt Donauwörth, gelegen an der Mündung der Wörnitz in die Donau, beweist der reife und bereits sehr erfolgreiche Michael Neher auf eindrucksvolle Weise seine Meisterschaft in der exakten Wiedergabe eines historischen Stadtgefüges, verbunden mit der anmutigen, nicht selten humorvollen Staffage, die so charakteristisch für die Zeit des Biedermeiers ist. In diesem Fall ist es eine junge Frau, die erschrocken ihren Wäschekorb fallen lässt, weil über ihr Wasser aus einem Ablaufrohr herabläuft. Das Bild hält einen idyllischen Winkel an der Innenseite der alten Stadtmauer von Donauwörth fest. Standort ist die Spitalgasse mit Blickrichtung zur Heilig-Kreuz-Kirche. Zur linken ist im Ansatz die alte Stadtmauer zu sehen mit ihrem Durchgang zur kleinen Wörnitz, wo damals die Wäsche gewaschen und gebleicht wurde. Dahinter blitzt zwischen Häusergiebeln noch ein Rundturm des Riedertors hervor. In der Bildmitte, entlang der engen Gasse und dem Häusergewirr, richtet sich der Blick zur Heilig-Geist-Kirche mit ihrem markanten Kirchturm. Das Gemälde wird in das von Günther Meier in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen. ProvenienzGustav Meiner, Hamburg-Rotherbaum. - Sotheby´s Park Bernet, New York 25.1.1980, Lot 21. - Galerie Dr. Bühler, München. - Privatbesitz Bremen. - Bolland und Marotz, Bremen 31.3.2001, Lot 731. - Seitdem in deutscher Privatsammlung.