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Auction archive: Lot number 0354

Adolf Frohner

Estimate
€25,000 - €50,000
ca. US$27,759 - US$55,518
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 0354

Adolf Frohner

Estimate
€25,000 - €50,000
ca. US$27,759 - US$55,518
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Adolf Frohner* (Groß Inzersdorf 1934 - 2007 Wien) „So war es“ 1995 Öl auf Leinwand; gerahmt 210 x 170 cm Signiert und datiert rechts unten: Frohner 95 Rückseitig bezeichnet: So war es! Provenienz Privatbesitz, Wien Literatur Dieter Ronte, Elisabeth Voggeneder (Hg.), Adolf Frohner Malerei, Werkverzeichnis Band 2. Bielefeld 2017, S. 241. Die Arbeit ist im Werkverzeichnis unter der Nummer M 473, FV 152 verzeichnet. Schätzpreis: ▲€ 25.000 - 50.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden Die vom Kriegstrauma geprägte Nachkriegszeit im erzkonservativen Wien schrie geradezu nach Revolte und Widerspruch und die junge Künstlergeneration suchte nach Vorbildern, die sie im akademischen Kunstbetrieb kaum finden konnte. Prägend für Adolf Frohner war seine Begegnung mit Jean Dubuffet und der Art Brut im Paris der 1960er Jahre. Die gleiche direkte und unverfälschter Ausdruckskraft fand er auch bei den Künstlern in Gugging um Leo Navratil, für deren Anerkennung und ausreichende Würdigung er sich sehr einsetzte. Als renommierter Professor an der Hochschule für angewandte Kunst initiierte Adolf Frohner Ausstellungen und unterstützte das Haus der Künstler in Gugging. „So war es“ ist eine schonungslose Auseinandersetzung mit der Nationalsozialistischen Vergangenheit und den Gräuel des Krieges. Wie der Gekreuzigte steht ein Mann als einziger Überlebender im unteren Bereich des Bildes, hervorgehoben durch einen auf die Leinwand applizierten Rahmen. Darüber türmen sich Leichenberge, Skelette und Totenschädel. „Ich versuche nicht, ein schön‐ästhetisches Menschenbild herzustellen. Die Realität nehme ich an, und die ist auch schön und wahr, wenn sie hässlich ist“ (https://www.forum-frohner.at/de/startseite, aufgerufen am 13.3.2023), so der Künstler. Rot als Farbe des Blutes dominiert und zeichnet die Umrisse der gequälten, schmerzvoll verkrümmten Körper nach. Mit ihrem hellen Inkarnat heben sie sich leuchtend von einem blauschwarz gehaltenen Bildgrund ab. Adolf Frohner bedient sich der österreichischen barocken und katholischen Bildtradition, um die fehlende Aufarbeitung des Nationalsozialismus im Kunstwerk drastisch sichtbar zu machen. Er will die Sprachlosigkeit seiner Generation aufbrechen, will Reaktionen provozieren. „Die Wirklichkeit, die ich herstelle, ist die Wirklichkeit, die uns alle betrifft – die auch hässlich sein kann. Kunst ist notwendig für die Menschen, denn sie werden zu ihrer Mensch-Bleibung ständig durch Schönheit provoziert.“ (https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/kunst/663142_Fleisch-ist-staerker-als-Blech.html, aufgerufen am 12.3.2023) Dabei bekämpft Adolf Frohner vehement den traditionellen Schönheitsbegriff und einen fehlgeleiteten Ästhetizismus. (Sophie Cieslar)

Auction archive: Lot number 0354
Auction:
Datum:
19 Apr 2023
Auction house:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Austria
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
Beschreibung:

Adolf Frohner* (Groß Inzersdorf 1934 - 2007 Wien) „So war es“ 1995 Öl auf Leinwand; gerahmt 210 x 170 cm Signiert und datiert rechts unten: Frohner 95 Rückseitig bezeichnet: So war es! Provenienz Privatbesitz, Wien Literatur Dieter Ronte, Elisabeth Voggeneder (Hg.), Adolf Frohner Malerei, Werkverzeichnis Band 2. Bielefeld 2017, S. 241. Die Arbeit ist im Werkverzeichnis unter der Nummer M 473, FV 152 verzeichnet. Schätzpreis: ▲€ 25.000 - 50.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden Die vom Kriegstrauma geprägte Nachkriegszeit im erzkonservativen Wien schrie geradezu nach Revolte und Widerspruch und die junge Künstlergeneration suchte nach Vorbildern, die sie im akademischen Kunstbetrieb kaum finden konnte. Prägend für Adolf Frohner war seine Begegnung mit Jean Dubuffet und der Art Brut im Paris der 1960er Jahre. Die gleiche direkte und unverfälschter Ausdruckskraft fand er auch bei den Künstlern in Gugging um Leo Navratil, für deren Anerkennung und ausreichende Würdigung er sich sehr einsetzte. Als renommierter Professor an der Hochschule für angewandte Kunst initiierte Adolf Frohner Ausstellungen und unterstützte das Haus der Künstler in Gugging. „So war es“ ist eine schonungslose Auseinandersetzung mit der Nationalsozialistischen Vergangenheit und den Gräuel des Krieges. Wie der Gekreuzigte steht ein Mann als einziger Überlebender im unteren Bereich des Bildes, hervorgehoben durch einen auf die Leinwand applizierten Rahmen. Darüber türmen sich Leichenberge, Skelette und Totenschädel. „Ich versuche nicht, ein schön‐ästhetisches Menschenbild herzustellen. Die Realität nehme ich an, und die ist auch schön und wahr, wenn sie hässlich ist“ (https://www.forum-frohner.at/de/startseite, aufgerufen am 13.3.2023), so der Künstler. Rot als Farbe des Blutes dominiert und zeichnet die Umrisse der gequälten, schmerzvoll verkrümmten Körper nach. Mit ihrem hellen Inkarnat heben sie sich leuchtend von einem blauschwarz gehaltenen Bildgrund ab. Adolf Frohner bedient sich der österreichischen barocken und katholischen Bildtradition, um die fehlende Aufarbeitung des Nationalsozialismus im Kunstwerk drastisch sichtbar zu machen. Er will die Sprachlosigkeit seiner Generation aufbrechen, will Reaktionen provozieren. „Die Wirklichkeit, die ich herstelle, ist die Wirklichkeit, die uns alle betrifft – die auch hässlich sein kann. Kunst ist notwendig für die Menschen, denn sie werden zu ihrer Mensch-Bleibung ständig durch Schönheit provoziert.“ (https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/kunst/663142_Fleisch-ist-staerker-als-Blech.html, aufgerufen am 12.3.2023) Dabei bekämpft Adolf Frohner vehement den traditionellen Schönheitsbegriff und einen fehlgeleiteten Ästhetizismus. (Sophie Cieslar)

Auction archive: Lot number 0354
Auction:
Datum:
19 Apr 2023
Auction house:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Austria
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
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