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Auction archive: Lot number 3243

EMILE BERNARD

Impressionismus & Klassische Moderne
17 Jun 2017 - 26 Jun 2017
Estimate
CHF70,000 - CHF90,000
ca. US$72,149 - US$92,763
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 3243

EMILE BERNARD

Impressionismus & Klassische Moderne
17 Jun 2017 - 26 Jun 2017
Estimate
CHF70,000 - CHF90,000
ca. US$72,149 - US$92,763
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

EMILE BERNARD (Lille 1868 - 1941 Paris) Baigneuses au Bord du Nil. 1893. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Emil Bernard. 86,5 x 66 cm. Provenienz: - Bernard-Fort. - P. Hamberg, Schweden. - Privatsammlung Niederlande. Literatur: - Hervier Bourges's letters to Emile Bernard, 1925, S. 141, Brief AB. - Luthi, Jean-Jacques: Emile Bernard. Catalogue raisonné de l'oeuvre peint, Paris 1982, Nr. 410, S. 62 (mit Abb.). - Les Cahiers d'Art Documents, 1966, Nr. 225. - Luthi, Jean-Jacques: Emile Bernard, L'initiateur, 1974. - Luthi, Jean-Jacques/Israël, Armand: Emile Bernard, instigateur de l'École de Pont-Aven, précurseur de l'art moderne: sa vie, son oeuvre: catalogue raisonné, Paris 2014, Nr. 351, S. 197 (mit Abb.). Ausstellungen: - Paris 1902, Le Salon des Orientalistes. - Paris 1912, Galerie Charpentier. - Musée Pont-Aven, 1960. - Musée Auvers, 1960. - Paris 1962, Jean-Claude & Jacques Bellier, Ély. - London 1964, Kaplan Galleries. - Cannes 1965, Galerie Du Carlton. - Pont-Aven 1968, Hotel de Ville (100 Jahre nach Emile Bernards Geburt). - Stockholm 1968, Franska Institute. Der erst 25-jährige Emile Bernard bricht 1893 von Frankreich auf, um ein ganz neues Kapitel in seinem Leben und Werk zu beginnen. Er ist zu diesem Zeitpunkt ein für sein noch junges Alter bereits sehr innovativer, avantgardistischer Maler, der mit den bedeutendsten Erneuerern der Kunst an vorderster Front wirkt. Der Grund für seine Abreise ist unter anderem die schon länger drohende Einziehung ins Militär, welche er um jeden Preis umgehen will. Ausserdem setzen ihm zwei Ereignisse der letzten Jahre schwer zu: Der Tod seines guten Freundes Vincent Van Gogh 1890 und das Zerwürfnis mit Gauguin. Dieser reklamierte den Symbolismus, den Cloisonismus und die ganze Bewegung von Pont-Aven einzig für sich, was Bernard verständlicherweise verärgert, denn er ist mindestens so innovativ beteiligt gewesen an diesen Entwicklungen der modernen Malerei. Das Beweismaterial reicht nicht aus, diese Kontroverse, die sich von etwa 1886 bis 1892 in Briefen und Bildern niederschlägt, definitiv entscheiden zu können. Es ist aber bemerkenswert, dass Fénéon den Cloisonismus auf Anquetin zurückführt, der ein enger Freund Bernards war. Und die religiösen Arbeiten Gauguins sind zweifellos durch Bernard inspiriert worden. So kommt es, dass Bernard sich nach der Abreise Gauguins nach Tahiti, und nachdem er sich in Paris noch für die Würdigung Van Goghs einsetzt, auf seine eigene längere Reise macht: Über Florenz, Konstantinopel, Jerusalem steuer er Kairo an. Ägypten, ein Land und eine Kultur für die er seine Faszination schon mit Van Gogh in seinen Briefen teilt. Er hofft dort eine ähnlich ursprüngliche Kultur wie die bretonische zu finden, mit der er sich auseinandersetzen kann. Dieses Gemälde, welches kurz nach der Ankunft in Ägypten entsteht, ist ein typisches Beispiel der Malerei Bernards zu dieser Zeit. Androgyne Wasserträgerinnen und Badende am Ufer des Nils sind nackt, nur durch die damals oft von ihm dargestellten Hand- und Fussringe geschmückt. In starkem Kontrast dazu sitzt eine in schwarzer Kutte gekleidete, ältere Frau. Es dürfte sich wohl um eine Nonne handeln, da Bernard in dieser Zeit bei einem religiösen Orden Unterschlupf findet und später auch eine syrische Christin heiraten wird. Ausserdem faszinieren ihn die Kontraste und Verbindungen von Natur und Religion. Der Nil als Symbol des Lebensspenders und letztlich auch als Ursprung der Kultur überhaupt versammelt hier sehr unterschiedliche Akteure. Das Thema der Badenden könnte auch eine direkte Bezugnahme zur berühmten Werkgruppe Cézannes sein, an welcher dieser seit kurzem (1890) arbeitet. So erinnert z. B. die Haltung der Stehenden sehr an einzelne von Cézanne in diesen Werken verwendete Figuren. Beide, Cézanne und Bernard bedienen sich klassischer Vorbilder der Antike und der Renaissance, welchen Bernard auf seinen Reisen begegnet. Zur gleichen Zeit schafft Bernard eine Teppicharbeit gleichen Motivs. Die Teppicharbeiten

Auction archive: Lot number 3243
Auction:
Datum:
17 Jun 2017 - 26 Jun 2017
Auction house:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Switzerland
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

EMILE BERNARD (Lille 1868 - 1941 Paris) Baigneuses au Bord du Nil. 1893. Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Emil Bernard. 86,5 x 66 cm. Provenienz: - Bernard-Fort. - P. Hamberg, Schweden. - Privatsammlung Niederlande. Literatur: - Hervier Bourges's letters to Emile Bernard, 1925, S. 141, Brief AB. - Luthi, Jean-Jacques: Emile Bernard. Catalogue raisonné de l'oeuvre peint, Paris 1982, Nr. 410, S. 62 (mit Abb.). - Les Cahiers d'Art Documents, 1966, Nr. 225. - Luthi, Jean-Jacques: Emile Bernard, L'initiateur, 1974. - Luthi, Jean-Jacques/Israël, Armand: Emile Bernard, instigateur de l'École de Pont-Aven, précurseur de l'art moderne: sa vie, son oeuvre: catalogue raisonné, Paris 2014, Nr. 351, S. 197 (mit Abb.). Ausstellungen: - Paris 1902, Le Salon des Orientalistes. - Paris 1912, Galerie Charpentier. - Musée Pont-Aven, 1960. - Musée Auvers, 1960. - Paris 1962, Jean-Claude & Jacques Bellier, Ély. - London 1964, Kaplan Galleries. - Cannes 1965, Galerie Du Carlton. - Pont-Aven 1968, Hotel de Ville (100 Jahre nach Emile Bernards Geburt). - Stockholm 1968, Franska Institute. Der erst 25-jährige Emile Bernard bricht 1893 von Frankreich auf, um ein ganz neues Kapitel in seinem Leben und Werk zu beginnen. Er ist zu diesem Zeitpunkt ein für sein noch junges Alter bereits sehr innovativer, avantgardistischer Maler, der mit den bedeutendsten Erneuerern der Kunst an vorderster Front wirkt. Der Grund für seine Abreise ist unter anderem die schon länger drohende Einziehung ins Militär, welche er um jeden Preis umgehen will. Ausserdem setzen ihm zwei Ereignisse der letzten Jahre schwer zu: Der Tod seines guten Freundes Vincent Van Gogh 1890 und das Zerwürfnis mit Gauguin. Dieser reklamierte den Symbolismus, den Cloisonismus und die ganze Bewegung von Pont-Aven einzig für sich, was Bernard verständlicherweise verärgert, denn er ist mindestens so innovativ beteiligt gewesen an diesen Entwicklungen der modernen Malerei. Das Beweismaterial reicht nicht aus, diese Kontroverse, die sich von etwa 1886 bis 1892 in Briefen und Bildern niederschlägt, definitiv entscheiden zu können. Es ist aber bemerkenswert, dass Fénéon den Cloisonismus auf Anquetin zurückführt, der ein enger Freund Bernards war. Und die religiösen Arbeiten Gauguins sind zweifellos durch Bernard inspiriert worden. So kommt es, dass Bernard sich nach der Abreise Gauguins nach Tahiti, und nachdem er sich in Paris noch für die Würdigung Van Goghs einsetzt, auf seine eigene längere Reise macht: Über Florenz, Konstantinopel, Jerusalem steuer er Kairo an. Ägypten, ein Land und eine Kultur für die er seine Faszination schon mit Van Gogh in seinen Briefen teilt. Er hofft dort eine ähnlich ursprüngliche Kultur wie die bretonische zu finden, mit der er sich auseinandersetzen kann. Dieses Gemälde, welches kurz nach der Ankunft in Ägypten entsteht, ist ein typisches Beispiel der Malerei Bernards zu dieser Zeit. Androgyne Wasserträgerinnen und Badende am Ufer des Nils sind nackt, nur durch die damals oft von ihm dargestellten Hand- und Fussringe geschmückt. In starkem Kontrast dazu sitzt eine in schwarzer Kutte gekleidete, ältere Frau. Es dürfte sich wohl um eine Nonne handeln, da Bernard in dieser Zeit bei einem religiösen Orden Unterschlupf findet und später auch eine syrische Christin heiraten wird. Ausserdem faszinieren ihn die Kontraste und Verbindungen von Natur und Religion. Der Nil als Symbol des Lebensspenders und letztlich auch als Ursprung der Kultur überhaupt versammelt hier sehr unterschiedliche Akteure. Das Thema der Badenden könnte auch eine direkte Bezugnahme zur berühmten Werkgruppe Cézannes sein, an welcher dieser seit kurzem (1890) arbeitet. So erinnert z. B. die Haltung der Stehenden sehr an einzelne von Cézanne in diesen Werken verwendete Figuren. Beide, Cézanne und Bernard bedienen sich klassischer Vorbilder der Antike und der Renaissance, welchen Bernard auf seinen Reisen begegnet. Zur gleichen Zeit schafft Bernard eine Teppicharbeit gleichen Motivs. Die Teppicharbeiten

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Auction:
Datum:
17 Jun 2017 - 26 Jun 2017
Auction house:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Switzerland
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
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