Premium pages left without account:

Auction archive: Lot number 3217

ODILON REDON

Estimate
CHF250,000 - CHF350,000
ca. US$260,737 - US$365,032
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 3217

ODILON REDON

Estimate
CHF250,000 - CHF350,000
ca. US$260,737 - US$365,032
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

ODILON REDON (Bordeaux 1840–1916 Paris) La Fuite. 1910. Öl auf Leinwand. Unten links signiert: Odilon Redon 66 × 51 cm. Provenienz: - Auktion Duveen, New York, 30.4.–1.5.1952, Los 254. - Galerie Fritz und Peter Nathan, Zürich. - Privatsammlung Bern, wohl in obiger Galerie erworben. - Schweizer Privatsammlung. Ausstellungen: - Paris 1923, Exposition Odilon Redon Galerie Druet, Nr. 29 (verso mit Etikett). - Bern 1958, Odilon Redon Kunsthalle Bern, 9.8.–12.10.1958, Nr. 189. Literatur: - Alec Wildenstein: Odilon Redon Catalogue raisonné de l'œuvre peint et dessiné, Paris 1994, Bd. II, Nr. 780 (mit Abb.). - Klaus Berger: Odilon Redon Phantasie und Farbe, Köln 1964, Nr. 79. "Was mich an seinem Werk am meisten beeindruckt, ist das Zusammentreffen zweier fast gegensätzlicher Qualitäten: sehr reine plastische Substanz und sehr geheimnisvoller Ausdruck. Unsere ganze Generation ist seinem Charme verfallen und profitiert von seinem Rat" (Pierre Bonnard über Redon in: Hobbs, 1977, S. 84). Obwohl Odilon Redons Werk zeitgleich mit dem der Impressionisten entsteht, könnte es gegensätzlicher nicht sein. Sein Œuvre lehnt sich vielmehr an die Malerei der Symbolisten an, ist aber im kunsthistorischen Diskurs einzigartig. Redons Frühwerk, die „Noirs“, dunkle Kohlezeichnungen mit skurrilen, teils furchteinflössenden Fabelwesen, entstehen in den 1870er- und 80er-Jahren und sind Ausdruck einer einsamen und dunklen Kindheit. Es ist die Geburt seines Sohnes Ari 1889, die Redon zur Hinwendung zur Farbe bewegt und dank der er sich fortan dem Pastell und der Ölmalerei verschreibt. Nach der Jahrhundertwende wird Redons Malerei vornehmlich von zwei Themen dominiert: die Flora sowie Religion und Mythologie. Bei Letzterem bedient sich der Künstler verschiedener Sujets, angefangen bei dem Wagen des Apollon, über Heroen wie Perseus bis hin zur Darstellung von Zentauren, der Venus oder der Geschichte der Pandora. Das vorliegende Werk „La Fuite“ entsteht 1910 und ist in das reife Schaffen des Künstlers einzuordnen. Um welche mythologische Figur es sich bei dem fliehenden Akt genau handelt, ist unklar. Redon hat oft weibliche Akte in eine Landschaft eingebettet gemalt, diese aber jeweils eindeutig mit dem Namen der Dargestellten betitelt. Ob es sich nun um eine Venus handelt oder einfach um eine vor einem Gott fliehende Nymphe ist für Redon hier offensichtlich zweitrangig. Vielmehr geht es ihm um das Einfangen eines Moments. Seine Kompositionen entwickelt der Maler meist aus den gemalten Farbflächen heraus, die weniger in einem geplanten Aufbau, als in einer inneren Intention ihren Ursprung haben. Die Farben vermischen sich in einer puderhaften, wolkenartigen Weise, die, obwohl in Öl gemalt, an die Technik des Pastells erinnert. Redons Anwendung von Farbe gepaart mit der tief symbolischen Bildsprache wird nicht nur auf die gesamte Künstlergruppe der Nabis, sondern auch auf Matisse und die Fauvisten sowie Duchamp und die Bewegung der Surrealisten bedeutenden Einfluss haben. So verwundert es nicht, dass Marcel Duchamp über die Frage nach dem Einfluss von Cézanne auf die Kunst seiner Generation antwortet: "Ich bin sicher, dass die meisten meiner Freunde das sagen würden, und ich weiß, dass [Cézanne] ein großer Mann ist. Wenn ich jedoch sagen soll, was mein eigener Ausgangspunkt war, würde ich sagen, dass es die Kunst von Odilon Redon war" (Rewald 1961/62, S. 44).

Auction archive: Lot number 3217
Auction:
Datum:
1 Jul 2022
Auction house:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Switzerland
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

ODILON REDON (Bordeaux 1840–1916 Paris) La Fuite. 1910. Öl auf Leinwand. Unten links signiert: Odilon Redon 66 × 51 cm. Provenienz: - Auktion Duveen, New York, 30.4.–1.5.1952, Los 254. - Galerie Fritz und Peter Nathan, Zürich. - Privatsammlung Bern, wohl in obiger Galerie erworben. - Schweizer Privatsammlung. Ausstellungen: - Paris 1923, Exposition Odilon Redon Galerie Druet, Nr. 29 (verso mit Etikett). - Bern 1958, Odilon Redon Kunsthalle Bern, 9.8.–12.10.1958, Nr. 189. Literatur: - Alec Wildenstein: Odilon Redon Catalogue raisonné de l'œuvre peint et dessiné, Paris 1994, Bd. II, Nr. 780 (mit Abb.). - Klaus Berger: Odilon Redon Phantasie und Farbe, Köln 1964, Nr. 79. "Was mich an seinem Werk am meisten beeindruckt, ist das Zusammentreffen zweier fast gegensätzlicher Qualitäten: sehr reine plastische Substanz und sehr geheimnisvoller Ausdruck. Unsere ganze Generation ist seinem Charme verfallen und profitiert von seinem Rat" (Pierre Bonnard über Redon in: Hobbs, 1977, S. 84). Obwohl Odilon Redons Werk zeitgleich mit dem der Impressionisten entsteht, könnte es gegensätzlicher nicht sein. Sein Œuvre lehnt sich vielmehr an die Malerei der Symbolisten an, ist aber im kunsthistorischen Diskurs einzigartig. Redons Frühwerk, die „Noirs“, dunkle Kohlezeichnungen mit skurrilen, teils furchteinflössenden Fabelwesen, entstehen in den 1870er- und 80er-Jahren und sind Ausdruck einer einsamen und dunklen Kindheit. Es ist die Geburt seines Sohnes Ari 1889, die Redon zur Hinwendung zur Farbe bewegt und dank der er sich fortan dem Pastell und der Ölmalerei verschreibt. Nach der Jahrhundertwende wird Redons Malerei vornehmlich von zwei Themen dominiert: die Flora sowie Religion und Mythologie. Bei Letzterem bedient sich der Künstler verschiedener Sujets, angefangen bei dem Wagen des Apollon, über Heroen wie Perseus bis hin zur Darstellung von Zentauren, der Venus oder der Geschichte der Pandora. Das vorliegende Werk „La Fuite“ entsteht 1910 und ist in das reife Schaffen des Künstlers einzuordnen. Um welche mythologische Figur es sich bei dem fliehenden Akt genau handelt, ist unklar. Redon hat oft weibliche Akte in eine Landschaft eingebettet gemalt, diese aber jeweils eindeutig mit dem Namen der Dargestellten betitelt. Ob es sich nun um eine Venus handelt oder einfach um eine vor einem Gott fliehende Nymphe ist für Redon hier offensichtlich zweitrangig. Vielmehr geht es ihm um das Einfangen eines Moments. Seine Kompositionen entwickelt der Maler meist aus den gemalten Farbflächen heraus, die weniger in einem geplanten Aufbau, als in einer inneren Intention ihren Ursprung haben. Die Farben vermischen sich in einer puderhaften, wolkenartigen Weise, die, obwohl in Öl gemalt, an die Technik des Pastells erinnert. Redons Anwendung von Farbe gepaart mit der tief symbolischen Bildsprache wird nicht nur auf die gesamte Künstlergruppe der Nabis, sondern auch auf Matisse und die Fauvisten sowie Duchamp und die Bewegung der Surrealisten bedeutenden Einfluss haben. So verwundert es nicht, dass Marcel Duchamp über die Frage nach dem Einfluss von Cézanne auf die Kunst seiner Generation antwortet: "Ich bin sicher, dass die meisten meiner Freunde das sagen würden, und ich weiß, dass [Cézanne] ein großer Mann ist. Wenn ich jedoch sagen soll, was mein eigener Ausgangspunkt war, würde ich sagen, dass es die Kunst von Odilon Redon war" (Rewald 1961/62, S. 44).

Auction archive: Lot number 3217
Auction:
Datum:
1 Jul 2022
Auction house:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Switzerland
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Try LotSearch

Try LotSearch and its premium features for 7 days - without any costs!

  • Search lots and bid
  • Price database and artist analysis
  • Alerts for your searches
Create an alert now!

Be notified automatically about new items in upcoming auctions.

Create an alert